„Wir brauchatn bitte zwoa Wänd’“
Der „Hoagascht“feiert bei Servus TV sein 20-jähriges Bestehen.
RADSTADT. Es ist wieder da. Das holzgetäfelte Eck, jahrelang markantes Fernsehstudio-Element von Salzburg TV, ließ Bertl Göttl in sein Haus in Radstadt einbauen. „Wir brauchatn zwoa Wänd’“, hat SN-Brauchtumsexperte Göttl damals zu seinem Tischler Hans Eckart gesagt. 1995 war das, als Ferdinand Wegscheider und Christian Jörgner den kleinen Salzburger Sender gründeten.
Mit Göttl hatten die beiden Privat-TV-Pioniere schon zuvor Dokumentationen über Bräuche gedreht. Zur Salzburg-TV-Wochensendung steuerte er einen regelmäßigen Brauchtums-Teil bei. Daraus entstand 1998 der „Hoagascht“– übrigens eine Pinzgauer Bezeichnung für gepflegten Dialog.
20 Jahre später sitzen Wegscheider, Jörgner und Göttl im „Hoagascht“-Eck und erinnern sich an alte Zeiten. „Zwei Wände und sonst nix – verglichen mit heutigem Fernsehen war das schon weniger aufwendig“, sagt Wegscheider, mittlerweile Intendant von Servus TV. Für die Jubiläumssendung wurde im Keller gestöbert, wo die alten BetacamBänder schlummern. Ein Wiedersehen gibt es etwa mit Göttls Audienz beim Papst.
Auch bei Servus TV ist der „Hoagascht“nach wie vor fester Bestandteil, aus dem sich erfolgreiche Hauptabend-Formate wie „Heimatleuchten“und „Unterwegs mit Bertl Göttl“entwickelt haben. Junge Moderatoren wie Conny Bürgler, Christina Ömmer und Richard Deutinger bereichern die Brauchtums-Sendungen. Und wie sieht es mit Göttls Zukunft aus? „Ich mache weiter, solange es mir Spaß macht“, sagt der 75-Jährige.