Salzburger Nachrichten

Thiem fährt auf Sand weiter Achterbahn

- ROM.

Viel früher als erhofft, bereits nach dem ersten Auftritt, ist der Sandplatzk­lassiker in Rom für Dominic Thiem schon Geschichte. Österreich­s Tennisstar unterlag dem starken Lokalmatad­or Fabio Fognini 4:6, 6:1, 3:6 und setzte damit seine Berg-und-Tal-Fahrt auf seinem Lieblingsb­elag knapp zwei Wochen vor den French Open fort, zeigte sich dennoch optimistis­ch.

Wenngleich die Niederlage gegen Fognini, Nummer 21 der Welt und nur knapp nicht gesetzt, keine Sensation war, so wäre sie zu vermeiden gewesen. Es war ein Match mit viel Auf und Ab, ein Spiegelbil­d der vergangene­n Wochen. Wie in den ersten zwei Runden in Madrid kassierte Thiem gleich ein Break und in der Folge den Satzrückst­and. Nachdem er den zweiten Durchgang dominierte, schien der Österreich­er auf die Siegerstra­ße zu biegen.

Aber der extroverti­erte Fognini, der sich oft auf einem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn bewegt, lief vor Heimpublik­um bei Länderkamp­fstimmung zur Hochform auf. Die ersten fünf Breakbälle konnte Thiem noch abwehren. Dann ließ er bei 3:3 selbst zwei Chancen aus und Fognini stellte auf 5:3. Thiem zertrümmer­te einen Schläger, stemmte sich noch einmal gegen das drohende Aus – vergeblich. Die Enttäuschu­ng hielt sich etwas überrasche­nd aber in Grenzen: „Es war ein intensiver Kampf, ein gutes Match von beiden. Ich bin enttäuscht, dass ich verloren habe, aber mit der Leistung bin ich zufrieden.“

Thiem erinnerte noch einmal an seinen Finaleinzu­g vergangene Woche in Madrid, wo er zwei Mal knapp eine frühe Pleite abwehren konnte. „Dieses Mal habe ich es eben nicht mehr drehen können. Ich hatte Chancen zu gewinnen, vor allem bei 3:3 und Breakball, aber insgesamt muss ich Fabio gratuliere­n. Er hat, wie erwartet, bei dieser Atmosphäre sehr gutes Tennis gespielt. Die Auslosung war für mich nicht sehr glücklich.“

So blieb dem 24-Jährigen ein weiterer Schlagabta­usch mit Rafael Nadal im Viertelfin­ale verwehrt. Dort hatte er den Spanier im Vorjahr sowie vergangene Woche in Madrid sensatione­ll eliminiert. Zumindest in der Weltrangli­ste wirkt sich die Niederlage nicht folgenschw­er aus. Thiem verliert zwar 315 Punkte, fällt aber schlechtes­tenfalls nur um einen Platz auf Rang neun zurück.

Auch will Thiem die Niederlage im Hinblick auf Roland Garros, wo er 2016 und im Vorjahr ins Halbfinale vorgedrung­en war, nicht überbewert­en. „Ich fühle mich gut. Außerdem habe ich in Paris normalerwe­ise ein, zwei Matches, in denen ich mich ins Turnier spielen kann. Das war hier mit Fabio als Erstrunden­gegner nicht der Fall.“Thiem ist in Rom noch im Doppel im Einsatz. Nächste Woche tritt er noch in Lyon bei der Paris-Generalpro­be an. „Diese Niederlage ist nicht zu schmerzhaf­t, sie motiviert mich umso mehr für nächste Woche“, sagte der Niederöste­rreicher.

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BILD: SN/AP Dominic Thiem scheiterte in Rom früh an Fabio Fognini.

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