Sport verhindert, dass man depressiv wird
Eine Studie aus Australien zeigt, wie man dem Dauerblues leicht entkommen kann.
SYDNEY. Es genügt bloß eine einzige Stunde. In der Woche. Das reicht schon, um eine Depression zu verhindern. Das sagen jedenfalls australische Forscher von der Universität of New South Wales in Sydney. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Bewegung und Depression.
Ergebnis: Sport macht nicht nur glücklich, weil der Körper dabei das Glückshormon Endorphin ausschüttet, er macht nicht nur fit in den Muskeln und hält das Knochengerüst stark, er schützt Menschen auch vor der Entstehung einer Depression. Erstmals konnte nachgewiesen werden, dass auch im weltweiten Vergleich die positiven Auswirkungen von sportlicher Betätigung unabhängig von Alter, körperlichem Zustand und Herkunft feststellbar sind.
Nach einer Meldung des Wissenschaftsportals „Laborwelt“fassten die australischen Forscher die Datensätze aus 49 epidemiologischen Studien zusammen. Dabei untersuchten sie die Auswirkungen körperlicher Aktivität auf das Risiko, eine Depression zu entwickeln, bei psychisch nicht vorbelasteten Menschen. Insgesamt wurden die Angaben von 266.939 Personen (47 Prozent männliche Studienteilnehmer) erhoben und die Befragungen im Durchschnitt nach 7,4 Jahren wiederholt.
„Dabei wurde deutlich, dass ein hohes Maß an körperlicher Aktivität für Kinder, Erwachsene und ältere Erwachsene eine Schutzfunktion hat und es dabei nicht auf die Herkunft oder andere Faktoren wie Body-Mass-Index, Rauchen oder den allgemeinen körperlichen Gesundheitszustand ankommt“, so Brendon Stubbs, Koautor der im „American Journal of Psychiatry“erschienenen Studie. Der schützende Effekt von Sport tritt laut den Wissenschaftern bei Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren in Europa, Nordamerika und Ozeanien gleichermaßen auf.
Die Ergebnisse stimmen mit einer aktuellen Studie des Black Dog Institute und der University of New South Wales (UNSW) in Sydney überein. Hier wiesen Forscher nach, dass zwölf Prozent der Depressionen durch nur eine Stunde sportlicher Aktivität pro Woche hätten verhindert werden können. „Am wichtigsten ist es nun, sicherzustellen, dass diese überwältigenden Ergebnisse zu angemessenen Richtlinien führen“, meint Koautor Simon Rosenbaum von der UNSW. Weitere Studien sind bereits in Planung, um das Mindestmaß an körperlicher Aktivität und den Effekt von verschiedenen Arten der körperlichen Betätigung zu ermitteln.