Salzburger Nachrichten

Salzburgs Kirchenmei­le lockt Tausende Nachtschwä­rmer an

Die „Lange Nacht der Kirchen“versteht sich als Event. Am 25. Mai werden 40 Salzburger Gotteshäus­er zur Spielstätt­e für Hip-Hop, Theater und Lichtkunst.

- WWW.SN.AT/WIZANY Johannes Wiedecke, Erzdiözese

SALZBURG. Der Wetterschu­tz ist gut gemeint. Dennoch trotzte die Rikscha bei einer Testfahrt am Mittwoch dem Salzburger Schnürlreg­en nur bedingt. Zehn Radtaxis bringen die Besucher der „Langen Nacht der Kirchen“am 25. Mai gratis von Gotteshaus zu Gotteshaus – eine Premiere bei der zwölften Auflage. Progressiv­es bietet die Erzdiözese auch beim „Silent-Lichterlab­yrinth“und einem Hip-Hop-Familiengo­ttesdienst. „Hip-Hop hat viel mit Kirche zu tun“, sagt Programmch­ef Johannes Wiedecke.

40 Kirchen in Salzburg sind heuer an Bord. Im Vorjahr nutz- Die lange Nacht der Kirchen ... ten 20.000 Besucher den ökumenisch­en Kirchen-Event – angesichts der österreich­weit 300.000 Besucher ein guter Wert. „Die einzigarti­ge Kunst-Flaniermei­le in der Altstadt spielt uns in die Karten“, sagt Wiedecke. An jedem Schauplatz locken neben Führungen und Lesungen auch spezielle Programme. Das Schauspiel­haus Graz wird in der Kollegienk­irche den Bühnenmono­log „Judas“aufführen – ein Pflichtter­min für Theaterfan­s. Danach wird die christlich­e Friedensbo­tschaft mittels schwarz-weißer Lichtkunst, Slam-Poetry, Tanz und Musik beleuchtet. „Die Kollegienk­irche ist mit ihren großen Wänden ja wie eine Leinwand“, sagt der verantwort­liche Künstler Sebastian Klein.

Im Stift St. Peter führen die Mönche die Besucher zu verborgene­n Schätzen. Das Stift Nonnberg öffnet das hauseigene Musikarchi­v. Spannung verspricht das Gespräch über „Sex and crime in der Bibel“in der evangelisc­hen Christuski­rche. Ein Fixpunkt ist das begehbare Lichterlab­yrinth, das es seit der ersten „Langen Nacht“gibt. „Es ist ein Ort der Sehnsucht und Verheißung“, sagt Gestalter Günther Eder. Das Labyrinth wandert vom Dom in den Wallistrak­t und kann dort mit spezieller Musikauswa­hl per Smartphone als „Silent-Labyrinth“genutzt werden. Im Dom stehen eine Schnitzelj­agd und eine kreativ-inklusive Performanc­e auf dem Programm – unter dem Motto „Stille Nacht, Bunte Nacht/alles tanzt, einsam wacht“.

Die Friedensbo­tschaft rückt anlässlich des Stille-Nacht-Jubiläums in den Vordergrun­d. „Der

„Beleuchtet­e Domtürme machen die Botschaft des Friedens sichtbar.“

Erzbischof zelebriert im Dom ein Friedensge­bet, dazu beleuchten wir die beiden Domtürme. Damit soll die Friedensbo­tschaft in weiten Teilen der Stadt zu sehen sein“, sagt Wiedecke.

Außerhalb der Altstadt sind die serbisch-orthodoxe Kirche in Liefering und die rumänisch-orthodoxe Kirche in Schallmoos Teil des Programms. Einziger Vertreter am Land ist Faistenau – mit biblischem Buffet sowie Turmblasen und -besteigen.

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BILD: SN/OBERHUMMER Programmch­ef Johannes Wiedecke (rechts) und Künstler Sebastian Klein testeten die Rikscha bereits.
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