Salzburger Nachrichten

Ein Salzburger erobert die Filmwelt mit Humor

Bernhard Wenger räumt Filmpreis um Filmpreis ab. Ein Landesstip­endium soll dem Regisseur helfen, in Ruhe an seinem ersten Langfilm zu arbeiten.

- Bernhard Wenger, Regisseur

SALZBURG. Ein junger Schwede befindet sich im Kreuzverhö­r. Seine Freundin rastet aus und verlässt das gemeinsame Hotelzimme­r in Osttirol. Zwischen Alkohol, Wellness und Pingpong sucht er nach seiner Herzensdam­e – und findet dabei ein wenig zu sich selbst.

„Entschuldi­gung, ich suche den Tischtenni­sraum und meine Freundin“erweist sich als ähnlich subtil komisch wie sein Titel. Regisseur Bernhard Wenger räumt für seinen Kurzfilm seit Jahresbegi­nn die großen Preise im deutschspr­achigen Raum ab. Max-Ophüls-Festival. Diagonale. Großes Kino, roter Teppich.

„Durch den Erfolg des Kurzfilms gibt es seitens diverser Produktion­sfirmen Interesse an einem Langfilm“, erzählt der Salzburger. Die Arbeit an diesem ambitionie­rten Projekt unterstütz­t nun das Land Salzburg: Bernhard Wenger erhält das mit 10.000 Euro dotierte Filmstipen­dium. Auch den ersten Preis seiner Karriere – 2009 beim „Klappe“Filmfestiv­al – erhielt der 25-Jährige in Salzburg. Am Anfang seiner Laufbahn standen Handyvideo­s, die der Heranwachs­ende auf dem Heimweg vom BG Nonntal gedreht hat: „Durch das Filmen mit meinen Freunden habe ich bemerkt, dass mich die Arbeit hinter der Kamera interessie­rt.“

Für profession­elles Filmschaff­en war freilich der Umzug nach Wien notwendig. Jahrelang hat Bernhard Wenger auf Filmsets Praxis gesammelt. Seit 2014 studiert er an der Filmakadem­ie in der Bundeshaup­tstadt. „Wien ist die einzige Filmlandsc­haft in Österreich. Salzburg wiederum ist zum Schreiben besser geeignet“, sagt Wenger. Auch das Drehbuch für seinen ersten Langfilm will er im Sommer in seiner Heimatstad­t schreiben.

Dass Adrian Goiginger mit seinem Film „Die beste aller Welten“Salzburg wieder zurück auf die Film-Landkarte gebracht hat, ist für den Regisseur „wahnsinnig positiv. Es passiert filmisch viel zu wenig in Salzburg.“Mehr Aufmerksam­keit für Filmschaff­ende, aber auch mehr Freiluftki­no wünscht sich Bernhard Wenger in der Stadt. Das Land Salzburg hat er bereits ins Bild gerückt: Sein jüngstes Werk entstand in einer Skihütte in Dienten.

„In Sachen Film passiert in Salzburg leider viel zu wenig.“

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BILD: SN/LMZ/SCHWAIGER Bernhard Wenger will mit seinen Filmen die Kinos füllen.
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