Gnigl: Schüler werden aufgeteilt
Die 14 Klassen der Volksschule übersiedeln in fünf Gastschulen.
SALZBURG-STADT. Die Volksschule und der Hort in Salzburg-Gnigl bleiben bis Schulschluss gesperrt. Seit sich am Wochenende in einem der Klassenzimmer auf einer Fläche von drei Quadratmetern der Deckenverputz gelöst hat, ist die Schule geschlossen. Bis Mittwoch hatten die 300 Mädchen und Buben schulfrei. Die Suche der Stadt nach einem Ersatzquartier blieb erfolglos.
Daher werde man die 14 Klassen ab dem Mittwoch nach Pfingsten auf fünf andere Schulen in der Stadt aufteilen, kündigte Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) am Mittwoch an. Eine provisorische Festigung der Decke in der Volksschule Gnigl durch aufgeschraubte Holzfaserplatten sei in so kurzer Zeit nicht machbar. „Die Übersiedlung kann schneller umgesetzt werden und ist daher die bessere Lösung“, erklärte Auinger. Er wird am Freitag alle Eltern schriftlich über die Details zu den Ersatzstandorten und dem Transfer zu den Schulen informieren.
Fünf Klassen sollen in der Sonderschule Aiglhof untergebracht werden. Die anderen Klassen werden in Absprache zwischen dem städtischen Schulamt und dem Landesschulrat auf den Campus Mirabell, die Neue Mittelschule Taxham, die Neue Mittelschule Schlossstraße sowie die Volksschulen Lehen I und II aufgeteilt.
Der Transport der Kinder zu den Schulen wird organisiert. Die Kinder aus Gnigl werden in der Früh von ihrem Stadtteil mit Bussen abgeholt und zu den Gastschulen gebracht. Nach dem Unterricht werden sie wieder abgeholt und zurück nach Gnigl gebracht.
„Die Klassen in den Gastschulen müssen etwas zusammenrücken“, erklärt Schulamtsleiterin Jutta Kodat. Die Stadt habe der Volksschule Gnigl angeboten, die Kinder heute, Donnerstag, und morgen, Freitag, im Sportzentrum Nord zu betreuen. Dort werde kein Unterricht stattfinden, für die Kinder werde ein sportliches Angebot zur Verfügung stehen. Sie wisse noch nicht, ob die Schule dieses Angebot annehme, sie müsse erst den Bedarf klären, sagte Schuldirektorin Anita Naglmayr am Mittwochnachmittag. Zunächst hatte die Stadt gehofft, die Kinder in den verbleibenden Wochen bis zum Beginn der Ferien in der Übungsvolksschule an der Akademiestraße unterzubringen. Die Schule wird bald saniert und steht derzeit leer. Nach einem Lokalaugenschein am Mittwochvormittag gab die Behörde jedoch kein grünes Licht. Das Gebäude sei zu desolat. Außerdem haben die Abbrucharbeiten schon begonnen.
Es gab auch Überlegungen, die Schüler in der ehemaligen Volkshochschule in der Faberstraße unterzubringen. „Wir haben aber vom Eigentümer keine Antwort erhalten“, sagt Kodat.
Die 91 Jahre alte Volksschule in Gnigl schließt ihre Pforten also früher als geplant. Die Tage des Gebäudes sind ohnehin gezählt. Im Herbst übersiedelt die gesamte Volksschule in den neuen Bildungscampus Gnigl.
„Die Hoffnung auf ein Ersatzquartier hat sich zerschlagen.“