Wiegehtesin Salzburgweiter?
Wenn man den Medienberichten glauben kann, freuen sich schon einige, dass es künftig wieder möglich sein wird, viele Flächen im Grünen zu verbauen. Dabei werden Gründe vorgeschoben, dies diene dem Allgemeinwohl. Oft sind es aber eigennützige Ziele: Der Nachbargemeinde durch einen geschickt im Grünen angelegten Supermarkt einige Steuern „wegzunehmen“oder den eigenen Firmenstandort auf Kosten eines anderen zu stärken, ohne dass es insgesamt zu einem Mehrwert kommt.
Nur das eigene Projekt soll noch durchgehen. Zum Beispiel der Europark: Dieser wird hervorragend geführt, eine Vergrößerung aber hätte Auswirkungen auf die Stadt und ihre Umgebung, die nicht zu unterschätzen sind.
Frau Dr. Rössler hat sich in dieser Hinsicht in der Raumplanungspolitik besonders verdient gemacht. Auch in den Medien wird die unkontrollierte Verbauung kritisiert, bei konkreten Projekten schaut es dann schon wieder anders aus und die vorher gelobte Politikerin wird dann im Regen stehen gelassen.
Die Raumplanung der letzten Jahrzehnte ist allgemein kein Ruhmesblatt und diese sollte außer einer Vorbegutachtung auf Gemeindeebene auf die Landesebene gehoben werden. Aber da haben die Bürgermeister etwas dagegen, die einerseits überlastet sind, aber wenn sie von einer Aufgabe entlastet werden (der sie nicht vollständig gewachsen sein können), ist es auch nicht recht. Und jetzt werden sie von der Regierungsspitze ihre „Belohnung“einfordern. Ich hoffe aber auf unseren Landeshauptmann und alle anderen Verhandler!
Die schlechte Raumplanung mit ihrer unkoordinierten Siedlungspolitik führt ja dazu, dass man vom Flugzeug aus sieht, ob man über Bayern oder Salzburg fliegt. Dies führt zusätzlich dazu, dass kaum eine vernünftige Trassenführung für Bahn und Stromleitungen zu finden ist. Ein hochwertiger Bahnanschluss ist aber wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung.
Umgekehrt scheint mir ein Umweltpopulismus wie das Tempo 80 auf der Stadtautobahn (welches abgestuft durchaus als Beitrag zur Verkehrssicherheit argumentiert werden kann) oder das Mitverhindern von Parkplätzen unter der Oberfläche, gegen das ich noch kein stichhaltiges Argument gehört habe, unverständlich.
Vielleicht ist es ja gut, dass Frau Mag. Berthold in die Stadtpolitik geht: etwas mehr gendern und weniger verbetonieren würde den Stadtgrünen guttun (Riedenburg, Rehrlplatz, wobei, da war, glaube ich zumindest, auch die SPÖ dabei). Die Neos werden hoffentlich ihren Beitrag leisten und die Opposition ebenfalls.
Lassen wir uns überraschen, was auf uns zukommt! Dr. Klaus Bernhart 5020 Salzburg