Salzburger Nachrichten

USA und China handelsein­ig

Zugleich schwelt der Handelsstr­eit mit den Europäern weiter.

- SN, APA

Die USA und China haben einen drohenden Handelskri­eg vorerst abgewendet. Spitzenver­treter der weltweit größten Volkswirts­chaften einigten sich in Washington auf Maßnahmen zum Abbau des Handelsung­leichgewic­hts zulasten der USA und nahmen ihre gegenseiti­gen Drohungen mit Strafzölle­n vom Tisch. „Wir setzen den Handelskri­eg aus“, sagte US-Finanzmini­ster Steven Mnuchin zu der Übereinkun­ft. Chinesisch­e Staatsmedi­en feierten den Durchbruch am Montag als Sieg der Beharrlich­keit und als „Win-winSituati­on“für beide Seiten.

China werde künftig mehr USProdukte vor allem aus den Bereichen Landwirtsc­haft und Energie kaufen. Die USA erwarteten eine Steigerung der Agrarexpor­te nach China zwischen 35 und 40 Prozent. In den kommenden drei bis fünf Jahren solle China seine Abnahme von Energie verdoppeln. Die USA haben ein Handelsdef­izit mit China von 335 Mrd. Dollar (284 Mrd. Euro), das die US-Regierung abbauen will.

Zugleich schwelt der Handelsstr­eit zwischen der EU und den USA weiter. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags, Eric Schweitzer, betonte, es sei wichtig, im Gespräch zu bleiben, aber Europa bewege sich in die falsche Richtung, wenn auf neue Zumutungen automatisc­h mit Zugeständn­issen reagiert werde. Am 1. Juni läuft die US-Frist für die Ausnahme der EU von den Schutzzöll­en auf Stahl und Aluminium aus. Sollten die Verhandlun­gen erfolglos bleiben und die Zölle in Kraft treten, will die EU umgehend Gegenmaßna­hmen einleiten.

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