Anrainer fordern Grün für Paris-Lodron-Straße
Seit 20 Jahren wohnt Molekularbiologin Angelika Stöcklinger in der Paris-Lodron-Straße im Andräviertel. Wie alle Anrainer hat sie wohl oder übel gelernt, mit dem Reisebusterminal zu leben. „Wir Bewohner spüren, dass der Auto- und Reisebusverkehr in den vergangenen zehn Jahren enorm zugenommen hat.“Es gebe keine Phasen ohne Bustourismus mehr.
Vor allem im Sommer sei die Hitze-, Lärm- und Staubbelastung enorm. Um die Klimaanlage am Laufen zu halten, würden die Buslenker den Motor oft nicht abschalten.
Seit zehn Tagen sammelt Stöcklinger Unterschriften für eine Begrünung der Straße. Die Gelegenheit sei günstig, weil die Salzburg AG am Leitungsnetz arbeite und die gesamte Straße aufgegraben sei. Der Gehsteig werde verbreitert. „Die Paris-Lodron-Straße ist die einzige Straße im Andräviertel, in der kein einziger Baum oder Strauch gepflanzt ist“, sagt Stöcklinger.
Binnen zehn Tagen haben rund 200 Anrainer unterschrieben. Bis zum Inkrafttreten der Datenschutzverordnung am 24. Mai wird Stöcklinger noch Unterschriften sammeln. Die Argumente für eine Begrünung lägen auf der Hand, sagt die Wissenschafterin. Zum einen ließe sich dadurch die Staubbelastung mindern, zudem würden Grüninseln mit Bäumen zu einer Entschleunigung des Verkehrs führen.
Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) findet die Idee gut und regt einen Lokalaugenschein an, sieht aber nach Rücksprache mit Fachbeamten kaum Chancen. Die Baustelle werde demnächst abgeschlossen. Neben den Leitungen sei laut Gartenamt kein Platz für
„Für die Touristen wird alles getan, für uns Anrainer passiert nichts.“
Bäume. Auch bei den entstehenden begehbaren Flächen sei demnach kein Grün möglich, weil jeder Meter verplant sei. Auch Pflanztröge hätten keinen Platz.
Stöcklinger will sich damit nicht abfinden. „Für die Touristen wird alles getan, für uns Anrainer passiert nichts.“Zudem würden sich auch Touristen über den Anblick von etwas Grün freuen. Gemeinderätin Ingeborg Haller (Bürgerliste) unterstützt die Anrainer. „Ihr Wunsch ist absolut ernst zu nehmen.“Es sei zu überlegen, zumindest statt eines Stellplatzes für Reisebusse einen Baum zu pflanzen.