Neuer Chef sucht dringend mehr Arbeitsmediziner
2017 gab es in Salzburg fünf tödliche Arbeitsunfälle. Helfen könnte mehr arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Beratung. Nur: Dem Arbeitsmedizinischen Dienst (AMD) fehlt es an Ärzten.
2017 gab es im Bundesland 7702 Arbeitsunfälle. Das ist zwar im Vergleich zu 2016 ein Rückgang um 2,9 Prozent. Dafür ist die Bilanz bei den tödlichen Arbeitsunfällen 2017 mit fünf Fällen (2016: einer) besonders schlimm ausgefallen.
Einig sind sich viele Experten darin, dass hier neben einer Aufwertung des Arbeitsinspektorates auch der Ausbau der Prävention – in Form von Arbeitsmedizinern und Sicherheitsfachkräften – helfen könnte: Denn die Präventionskräfte unterstützen und beraten Arbeitgeber bei der Evaluierung von Gefahren- und Belastungssituationen sowie bei der Entwicklung von Maßnahmen und deren Umsetzung. Zusätzlich machen Arbeitsmediziner die verpflichtenden Eignungsund Folgeuntersuchungen in Betrieben laut Arbeitnehmerschutzgesetz (ASchG).
Nur: An Arbeitsmedizinern herrscht, wie bei Medizinern generell, großer Mangel. Darauf weist Stefan Huber hin. Der Jurist ist seit Februar neuer Geschäftsführer des Arbeitsmedizinischen Dienstes (AMD) in Salzburg, der als größter Dienstleister über 250 Betriebe mit über 70.000 Mitarbeitern betreut. Huber: „Wir tun uns schwer, unsere Leistungen anzubieten. Wir beschäftigen neun Ärzte direkt und arbeiten mit 30 Ärzten auf freiberuflicher Basis zusammen. Wir könnten aber auf der Stelle fünf weitere Ärzte anstellen.“Der AMD geht daher in die Offensive und bietet Ärzten die Kostenübernahme für die arbeitsmedizinische Fachausbildung an. Weiters betont Huber, dass der Job eines Arbeitsmediziners sehr familienfreundlich sei und eine gute Work-Life-Balance biete: „Es gibt keine Wochenendund keine Nachtdienste; das Beschäftigungsausmaß ist frei wählbar.“Auch der Verdienst sei mit Einstiegsgehältern ab 5000 Euro brutto sehr gut.