Nicht nur der Meister glänzte
Während in der abgelaufenen Westliga-Saison neben Anif vor allem Grödig und Grünau mit starken Leistungen überzeugten, sorgten Entscheidungen abseits des Rasens für Aufregung.
SALZBURG. Die wichtigsten Entscheidungen in der FußballWestliga sind bereits vor der letzten Runde gefallen. Anif hat den Meistertitel schon vor einer Woche fixiert und wie Verfolger Grödig früh erklärt, nicht aufzusteigen. Und auch im Abstiegskampf musste nicht bis zuletzt gezittert werden. Abgerechnet wird trotzdem zum Schluss. Die „Salzburger Nachrichten“küren die Tops und Flops dieser Spielzeit:
Anif ist die Titelverteidigung gelungen. Trotz eines Kaderumbruchs im vergangenen Sommer stellte man auch heuer die beste Offensive und Defensive, blieb sowohl auswärts als auch in den Salzburger Derbys unbesiegt. „Wir waren sehr konstant und sind hochverdient Meister. Die Abgänge haben wir extrem gut kompensiert“, jubelt Trainer Thomas Hofer.
Eine starke Saison hat auch Vizemeister Grödig hinter sich. Nach einem kräftigen Aderlass im Winter ließ der Ex-Bundesligist im Frühjahr nicht nach. Die Mannschaft von Chefcoach Mario Messner hielt das Titelrennen lange offen. „Wenn man die vielen Abgänge und Dauerverletzten bedenkt, haben wir das sehr gut gemacht“, ist Messner äußerst zufrieden.
Grünau hat sich bei seiner Rückkehr in die Westliga gleich wieder bestens zurechtgefunden. Trotz unruhiger Winterpause verteidigte der Aufsteiger im Frühjahr den Status als Salzburgs neue Nummer drei. Diesen untermauert auch die makellose Derbybilanz gegen St. Johann, Seekirchen und Saalfelden. „Auch wenn noch mehr drin war, ist der siebte Tabellenplatz als Aufsteiger ein super Ergebnis. Die Entwicklung passt“, freut sich Trainer Franz Aigner.
Die Aufstiegsfrage wurde erneut nicht am grünen Rasen geklärt. Wie im Vorjahr dominierten Anif und Grödig sportlich klar. Den Schritt in die 2. Liga wagen aber einzig die achtplatzierten Wacker Innsbruck Amateure. „Das tut schon weh. Die Mannschaft hat sich zwischenzeitlich die Sinnfrage gestellt, danach aber Charakter gezeigt“, sagt Anif-Trainer Hofer. „Das liegt ohnehin nicht in der Hand der Trainer und Spieler. Wir waren jedenfalls immer motiviert“, betont Grödigs Messner.
Für Unverständnis sorgte zuletzt auch die Reduktion der Cup-Plätze von fünf auf drei Salzburger Starter. Anders als Meister Anif und die Landescup-Finalisten Saalfelden und Straßwalchen schauen Grödig und Grünau wohl durch die Finger. „Das wäre schade. Wir spielen sehr gern im Cup“, sagt Grödig-Trainer Messner, der aber noch auf ein Hintertürchen hofft. Groß ist der Ärger bei Grünaus Aigner: „Für Amateur-Clubs ist ein Cup-Spiel doch das Schönste. Und dann wird einem im Vorbeigehen gesagt, dass man umsonst drittbeste Salzburger Mannschaft geworden ist.“
Als Vorletzter eigentlich abgestiegen ist Saalfelden. Die Pinzgauer bleiben nur dank Hards freiwilligem Rückzug in der Liga. „Es sportlich nicht geschafft zu haben, ist natürlich enttäuschend und nicht das, was wir uns vorgenommen haben“, ärgert sich der scheidende Trainer Markus Fürstaller, dessen Team im Frühjahr aber zumindest Alberschwende distanziert hat. Zudem ist man ins Landescup-Finale eingezogen, wo am Mittwoch (19 Uhr) Straßwalchen wartet. „Aus einer schlechten können wir da noch eine recht gute Saison machen“, hofft Fürstaller auf ein Happy End.