Salzburger Nachrichten

Pilz vor Rückkehr ins Parlament

Staatsanwa­ltschaft stellte Ermittlung­en gegen den Listengrün­der ein.

- WIEN. SN, APA

Die Innsbrucke­r Staatsanwa­ltschaft hat das Ermittlung­sverfahren gegen Peter Pilz eingestell­t. Das gab die Ermittlung­sbehörde am Dienstag bekannt. Der Rückkehr von Peter Pilz ins Parlament steht nichts mehr im Weg – außer der Umstand, dass bis jetzt keiner seiner Mitstreite­r in der Liste Pilz auf sein Mandat verzichten will, um dem Parteigrün­der Platz zu machen.

Ermittelt wurden drei „Themenkomp­lexe“– darunter die angebliche sexuelle Belästigun­g am Rande des Forums Alpbach und Vorfälle zum Nachteil einer Mitarbeite­rin des grünen Parlaments­klubs. Sowohl die betroffene Mitarbeite­rin des grünen Parlaments­klubs, die Pilz verbale und körperlich­e Belästigun­gen vorgeworfe­n hatte, als auch die Mitarbeite­rin der Europäisch­en Volksparte­i, die der damalige Grün-Mandatar am Rande des Forums Alpbach begrapscht haben soll, haben der Anklagebeh­örde keine Ermächtigu­ng zur Strafverfo­lgung erteilt.

Beim dritten „Themenkomp­lex“geht es um vier Frauen, die sich beim „Falter“gemeldet und von angebliche­n Übergriffe­n Pilz’ berichtet hatten. Hiebei sei aber kein Straftatbe­stand erfüllt worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit.

Pilz sagte in der „Tiroler Tageszeitu­ng“, dass er fest davon ausgehe, bereits vor dem Sommer ins Parlament zurückzuke­hren. Pilz hatte im November, also unmittelba­r nach der Nationalra­tswahl, auf die Annahme seines Mandats verzichtet, weil die Vorwürfe sexueller Belästigun­g gegen ihn laut geworden waren. Er hatte seinen Rückzug immer als vorübergeh­end bezeichnet und erklärt, die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft abwarten zu wollen. Von den acht Abgeordnet­en der Liste Pilz hat bisher keiner wissen lassen, dass er zugunsten des Parteigrün­ders auf sein Mandat verzichten wolle.

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