Duell zwischen Jung und Alt in Straßwalchen
Nach den politischen Grabenkämpfen im Jahr 2014 soll es 2019 einen fairen Wahlkampf geben.
STRASSWALCHEN. Die Schlammschlacht zwischen Bürgermeister Fritz Kreil (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Liselotte Winklhofer (LIS) vor der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2014 ist den Straßwalchnern noch in guter Erinnerung. Sie gipfelte schließlich darin, dass Winklhofer nach 29 Jahren die ÖVP verließ und die Liste für Straßwalchen gründete. Der Ausgang ist bekannt. Winklhofer zwang Kreil in die Stichwahl, musste sich ihm dort aber geschlagen geben.
Zu diesem Duell wird es im Frühjahr 2019 nicht kommen. Denn nun ist klar, wer Kreil als Bürgermeister nachfolgen soll – zumindest wenn es nach der ÖVP geht. Johannes Baumann, seit 2014 für die ÖVP in der Gemeindevertretung und seit April im Gemeindevorstand, soll das Erbe von Kreil antreten. Der 28-Jährige wird sich der Bürgermeisterwahl stellen. Baumann hat sich seine politischen Sporen als Obmann der JVP in Straßwalchen verdient. Der gelernte Maschinenbautechniker und Installateur ist für die Signum Industrietechnik GmbH in Anif im Verkauf tätig.
„Wir haben das im Parteigremium abgesprochen, das Team steht zu 100 Prozent hinter mir“, sagte der Jungpolitiker am Dienstag den SN. Er will für Straßwalchen etwas weiterbringen und ist überzeugt, als Sieger aus der Wahl zu gehen.
Größte Konkurrentin dürfte mit Winklhofer ein politisches Urgestein mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Gemeindepolitik sein. Auch sie wird bei der Wahl ums Bürgermeisteramt antreten. Sie habe Spaß an der Ge- meindearbeit und nach so vielen Jahren kenne sie sich natürlich aus. Mit 63 Jahren fühle sie sich fit und gesund genug für das Amt. „Mein Alter sollte für die Wähler kein Problem sein.“Befinde sie sich doch mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (62) in guter Gesellschaft. Von ihrem jungen Herausforderer wisse sie wenig. Sie hofft auf einen fairen Wettstreit. „Es gibt keinen Grund für eine Schlammschlacht.“
Eine Reunion zum Wohle der Gemeinde streben aber beide nicht an. Baumann: „Wir haben ein gutes Team, wir brauchen niemanden, der uns in den Rücken fällt.“Winklhofer: „Dazu sind die Gräben zwischen uns zu tief.“
Herausforderin von Winklhofer und Baumann wird Gemeinderätin Tanya Kreer (SPÖ) sein. Die FPÖ werde sich demnächst auf einen Kandidaten festlegen, sagt Gemeindevertreter Christoph Manuel Stockner. Die Liste FWBGS werde aller Voraussicht nach bei der Gemeinderatswahl antreten, nicht aber bei der Bürgermeisterwahl, sagt Gemeindevertreter Franz Bachleitner. Er selbst will sich heuer aus der Gemeindepolitik zurückziehen.
„Wir brauchen niemanden, der uns in den Rücken fällt.“ „Mit 63 fühle ich mich wirklich noch fit genug für die Aufgabe.“