Erfolgreich mit Strichmännchen
Zwei Salzburger verkaufen unter der Marke Quipster T-Shirts mit lustigen Zeichnungen, die den Charakter der Träger spiegeln.
Da ist die Prinzessin, die immer zu spät kommt. Ihre Schwester Hula, die sich gern mit Blumen schmückt. Und der Liebling von Akin Aktas: der Nerd. Denn der Streber war die erste Figur, die der Gründer der Marke Quipster auf ein T-Shirt drucken ließ.
Das war 2013. Seither hat sich nicht nur die Familie der Quipster-Figuren vergrößert, sondern auch das Unternehmen selbst. Elf Mitarbeiter hat der 29-jährige Salzburger Aktas mittlerweile, sie arbeiten in drei Stores in Salzburg und Wien. Zudem gibt es einen Onlineshop. Begonnen haben Aktas und seine Frau Alina in der Griesgasse in der Stadt Salzburg: „Wir sind jeden Tag im Geschäft gestanden und haben verkauft.“Der Verkauf funktioniert offenbar. Denn mittlerweile gibt es bei Quipster nicht nur T-Shirts, sondern auch Pullis, Hauben, Tanktops, Kappen, Rucksäcke und Socken. „Die Socken waren ein Kundenwunsch. Mir ist es wichtig, im Geschäft zu stehen – ich bekomme viel Feedback.“
Die Kreationen eint, dass lustige Strichmännchen daraufgedruckt sind. Die Figuren fließen aus der Feder von Andreas Körner, der sie seit seiner Kindheit zeichnet. „Er hat sie als Kritzeleien abgetan“, sagt Aktas. Nun werden die Quipster durch die Stadt getragen – und haben Geschichten, Eigenschaften. So kann jeder seinen Charakter finden und auf einem T-Shirt zur Schau stellen. Der Topseller ist die Figur mit der Mozart-Frisur. „Wir haben auch viele Touristen als Kunden.“
Die Kleidungsstücke werden in Istanbul, Türkei, gefertigt. Aktas hat sich während seines Studiums an der Wirtschaftsuniversität Wien mit dem Produzenten angefreundet. Für seine T-Shirts, Pullis und Socken verwendet der 29-Jährige Baumwolle. Ein Shirt kostet 29,90 Euro. „Das ist ein guter Preis für die Qualität, die wir bieten. Und wir sind eine Salzburger Marke, die kleine Kunstwerke verkauft.“
Eines fällt auf im Geschäft in der Getreidegasse. Die übliche Einteilung in Männer- und Frauenkleidung entfällt. Denn die Pullover und Shirts sind unisex. Sie wollten ihre Kleidung so einfach wie möglich halten, nicht überfrachten. „Es muss nicht immer damenhaft oder tief ausgeschnitten sein“, sagt Aktas. Durch die Schnitte hätten sie einen eigenen Stil kreiert. Im Geschäft zeigen sie auch, wie man die Shirts tragen kann.
Wie es nun weitergeht mit der Quipster-Familie und Aktas? Zuletzt gelangte das Unternehmen auf den zweiten Platz beim Salzburger Wirtschaftspreis, Kategorie Gründung. Sie hätten zudem viele Anfragen aus den USA, Saudi-Arabien und Japan. Konkrete Pläne für einen weiteren Store gebe es derzeit nicht. „Wir denken aber über Franchise nach.“
Und was heißt eigentlich Quipster? Das ist altenglisch, sagt Aktas. „Ein Quipster ist jemand, der lustig ist, oft Scherze macht.“Das passt zu den Figuren.
„Am meisten verkaufen wir die Figur mit der Mozart-Frisur.“