Würstelstände verlieren Marktanteile
Burger oder Sandwich statt Frankfurter oder Leberkässemmel: Die Systemgastronomie wächst viel stärker als traditionelle Imbisse.
Fast Food ist in Österreich weiter auf dem Vormarsch. Dabei verlieren traditionelle Würstelstände und Grillhendlhütten gegenüber der Systemgastronomie, wie die alljährliche Marktanalyse von Branchenradar vom Mittwoch zeigt. Die Umsätze von Burger King, McDonald’s, Subway und Co. legten im Vorjahr um über sechs Prozent zu, jene der Imbissstände nur um 0,9 Prozent. EthnikImbisse wie Kebab- oder Asia-Stände haben die traditionellen Imbissbuden mit fast 800 Standorten zahlenmäßig bereits überholt, nicht jedoch beim Umsatz. Würstelstände in Toplagen, wie Bitzinger bei der Oper in Wien (Bild), machen beste Geschäfte.
Die Umsätze bei den FastFood-Ketten wie McDonald’s, Burger King, Subway und Co. stiegen im vergangenen Jahr in Österreich um mehr als sechs Prozent. Das zeigt eine Auswertung in Österreich von Branchenradar. Dem gegenüber blieben die traditionellen Imbisse wie Würstelstände und Grillhendlbuden mit einem Umsatzplus von 0,9 Prozent weit dahinter. Um rund 1,8 Prozent – etwa im Rahmen der Inflation – legten sogenannte Ethnik-Imbisse wie Kebab-, Pizza- oder Asia-Imbisse zu. Insgesamt machte die Branche nach einem leichten Rückgang 2016 im Vorjahr rund 1,16 Milliarden Euro Umsatz. Vom Plus von 5,1 Prozent waren etwa zwei Drittel auf Preiserhöhungen zurückzuführen, betonte Studienautor Andreas Kreutzer. Die Systemgastronomie steigerte ihre Umsätze auf fast 900 Millionen Euro. Sie dominiert auch bei den Umsätzen pro Standort. Ein Würstelstand erlöse im Jahr im Schnitt gut 200.000 Euro, die Ethnik-Imbisse nur gut 150.000, sagt Kreutzer. Zum Vergleich: Eine Subway-Filiale komme auf knapp eine Million Euro, bei McDonald’s sind es im Schnitt 3,2 Mill. Euro.
Branchenradar hat 724 traditionelle Imbisse und 787 Ethnik-Imbisse, insgesamt also 1511 Standorte, auf dem Schirm. Seit 2012 wurden österreichweit fast 200 Standorte geschlossen. Dass die Imbissbuden komplett verdrängt werden, sieht Andreas Kreutzer nicht: Ihre Zahl werde wohl nicht unter die Größenordnung 1200 oder 1300 Standorte sinken – immer noch das Dreifache der 426 Fast-Food-Filialen.