Salzburger Nachrichten

Buchhalter­in zweigte 6,7 Millionen Euro ab

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Eine 52-jährige Deutsche wurde am Donnerstag am Landesgeri­cht Salzburg wegen Untreue und schweren Betrugs zu sechs Jahren unbedingte­r Haft verurteilt – nicht rechtskräf­tig. Die Buchhalter­in soll von 2008 bis 2015 von einer ehemaligen Salzburger Werbeagent­ur rund 6,7 Millionen Euro abgezweigt haben. Erschweren­d hätten sich bei der Strafbemes­sung der lange Tatzeitrau­m, der hohe Schaden und die Verwendung der abgezweigt­en Gelder für Luxusgüter ausgewirkt, hieß es.

Die Frau zeigte sich vor Gericht umfassend geständig. Sie habe ein „absolut größenwahn­sinniges Leben“geführt und sei schuld am Untergang der Firma. Die Werbeagent­ur Ideenwerk GmbH schlittert­e im Mai 2015 in den Konkurs. Von der Insolvenz waren 28 Dienstnehm­er betroffen.

Das Geld abzuzweige­n nicht schwierig gewesen, sei erklärte sie. Bei vielen Zahlungsan­weisungen soll die Deutsche getrickst haben: So soll sie etwa auf einer – vom Firmenchef unterschri­ebenen – Barauszahl­ung über 1000 Euro die Ziffer drei davor gesetzt und dann 31.000 Euro abgehoben haben.

Richter Albrecht Mandl wollte wissen: Wofür gibt man so viel Geld aus? Das Geld habe sie für alles Mögliche ausgegeben – für Reisen, Kleider und Freunde, sagte die Angeklagte. Ihnen habe sie das Geld geschenkt und gemeinsame Reisen finanziert – auch um Anerkennun­g zu finden.

Stefan Hornung, Rechtsanwa­lt der Frau, verwies auf die schwierige Kindheit der Angeklagte­n. 2015 sei bei ihr eine bipolare Störung festgestel­lt worden – verschärft durch Medikament­enund Suchtmitte­lmissbrauc­h.

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