Hofer: Osteuropa-Zentrale mit 350 Jobs kommt nach Salzburg
Der Bürokomplex soll auf einem Areal unweit der Innsbrucker Bundesstraße in Maxglan entstehen. Um das Projekt zu realisieren, wird die Fläche sogar aus der Grünlanddeklaration herausgetauscht.
Schon jetzt ist Salzburg eine Handelsmetropole: Denn mit den Österreich-Zentralen von Spar und Lidl sitzen gleich zwei Handelsriesen hier. Schon bald kommt ein dritter dazu: Denn die Hofer KG plant in Maxglan 2019 den Bau ihrer Zentrale für Mittel- und Osteuropa – mit rund 350 Jobs im Endausbau.
Vergangene Woche wurde eine Voranfrage zum Projekt im Gestaltungsbeirat präsentiert. Vorgelegt wurde ein Plan samt Modell eines Grödiger Architekten mit fünf bis sechs Geschoßen, die aber nur Entwurfscharakter haben. Denn – wie der Standortleiter von Hofer in Salzburg betont – man werde „sicher einen Architektenwettbewerb machen“.
Der Konzern ist bereits seit drei Jahren auf der Suche nach einem Areal im Umfeld des Flughafens. Neben etlichen anderen wurden auch zwei Flächen in Wals-Siezenheim geprüft, wie der Walser Bgm. Joachim Maislinger (ÖVP) weiß: „Das wäre ein super Projekt für uns gewesen. Aber da wollten jeweils die Grundbesitzer nicht mitspielen.“
Vor einem Jahr wurde der Handelsriese aber in der Moserstraße auf einer Fläche hinter dem ehemaligen ÖFAG-Areal fündig – und steht seither in intensivem Kontakt mit der Planungsabteilung der Stadt. Deren Ressortchef Johann Padutsch (BL) steht hinter den Plänen: „Wir müssen, um das Projekt zu ermöglichen, zuvor noch eine Fläche im Nahbereich in die Grünlanddeklaration hineintauschen.“Denn ein Teil des gewünschten Bauplatzes ist Deklarationsgebiet. Die nötige Änderung des Flächenwidmungsplans solle „noch vor dem Sommer fertig werden“, sagt er. Auch die Zustimmung von Planungsausschuss, Stadtsenat und Gemeinderat für die Umwidmung ist noch ausständig.
Hintergrund für den Neubau ist, dass der seit 2014 bestehende, gemietete Hofer-Bürostandort in der Michael-Walz-Gasse mit 170 Mitarbeitern aus allen Nähten platzt. Der Zeitplan für das Projekt mit über 10.000 Quadratmetern Nutzfläche, das einen zweistelligen Millionenbetrag kosten dürfte, hänge auch von der Stadt ab, betont der Standortleiter: „Für uns gilt: Je früher, desto besser.“Von der neuen Zentrale aus sollen dann die Hofer-Standorte in Osteuropa steuerlich und finanziell beraten werden, ist zu erfahren. Ausschlaggebend für Salzburg sei die Grenznähe zu Deutschland und damit zur Konzernmutter Aldi gewesen, heißt es – sowie die Nähe zum Flughafen: „Wir sind fast in der Einflugschneise, aber wir sehen das positiv.“Und Fachkräfte zu bekommen sei in Salzburg immer noch einfacher als in München oder Wien. Sowohl beim Land wie auch bei Hofer wird betont, dass es keine Fördermittel für den Neubau gebe. Insgesamt ist der Hofer-Manager noch zurückhaltend, betont aber die Kooperationsbereitschaft: „Wir wollen zuerst mit den Behörden reden, bevor wir im Nachhinein sagen müssen, wir sind gescheitert, weil das Projekt für die Stadt nicht machbar ist.“
Eingebracht in den Poker hat sich auch LH Wilfried Haslauer (ÖVP): Denn für das Projekt musste die geplante Trasse für die Verlängerung des Stieglgleises bis zum Flughafen verlegt werden – was gelang. Haslauer: „Wir freuen uns sehr, dass Salzburg diese Zentrale mit den damit verbundenen hochwertigen Arbeitsplätzen bekommt. Denn der Handel ist eine sehr wichtige Branche bei uns.“
„Das ist ein ganz wichtiges Projekt für die Stadt Salzburg.“