Polizei zerschlug Suchtgiftring 24 Personen festgenommen
Die Täter bauten in Wien und Umgebung Cannabis in Einfamilienhäusern an und führten damit einen schwunghaften Handel. Die Polizei beobachtete die Bande seit einem Jahr.
Das Bundeskriminalamt hat nach grenzüberschreitenden Ermittlungen einen serbischen Suchtgiftring zerschlagen, der sich auf die Produktion und den Handel mit Marihuana spezialisiert hatte.
Schon am vergangenen Freitag wurden bei 20 gleichzeitig stattfindenden Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich 24 Personen festgenommen. 14 Cannabisplantagen wurden entdeckt und unschädlich gemacht.
Wie das Bundeskriminalamt am Sonntag mitteilte, gingen die Hausdurchsuchungen in den frühen Morgenstunden in den Wiener Bezirken Floridsdorf und Donaustadt sowie in Schwechat, Korneuburg und Gänserndorf über die Bühne. An der Aktion waren 200 Polizeibeamte beteiligt, darunter auch die Spezialkräfte Cobra und Wega. „Insgesamt konnten dabei 7500 Cannabispflanzen entfernt werden“, teilte Behördensprecher Vincenz Kriegs-Au am Sonntag mit.
Getrocknet hätte die Ernte rund 350 Kilogramm Cannabiskraut ergeben. Daneben wurden 80.000 Euro Bargeld, 350 Gramm Kokain, eine Faustfeuerwaffe und mehrere Mobiltelefone sichergestellt.
Die Tätergruppierung versuchte, möglichst unauffällig vorzugehen. Sie mietete zum Cannabisanbau vorwiegend Einfamilienhäuser an, wobei sie im Regelfall gefälschte Dokumente vorlegte. Anschließend baute sie die Häuser für ihre Zwecke um. Seit Ende 2017 wurde gegen die Bande ermittelt, wobei auch serbische Beamte in die Erhebungen eingebunden waren. „Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert“, betonte Kriegs-Au.
Aufgrund des derzeitigen Ermittlungsstandes ist davon auszugehen, dass die kriminelle Organisation seit Februar 2017 zumindest 888 Kilogramm Marihuana in den Plantagen in Wien und Niederösterreich erzeugt hat. Die Drogen wurden dann hauptsächlich in Wien und in Niederösterreich verkauft.
Weiterverkauft wurden sie zu einem Kilogrammpreis von durchschnittlich 3900 Euro. Insgesamt dürfte die Bande mit ihren Geschäften über 3,4 Millionen Euro erlöst haben. Bei den Festgenommenen handelt es sich zum größten Teil um serbische Staatsbürger.