Salzburger Nachrichten

Vorwürfe gegen Miss Daisys Chauffeur

Hat Morgan Freeman Frauen begrapscht? Der Hollywoods­tar weist Anschuldig­ungen zurück.

- SN, dpa

LOS ANGELES. Nach Vorwürfen sexueller Belästigun­g hat sich Oscarpreis­träger Morgan Freeman (80, „Million Dollar Baby“) dagegen gewehrt, mit anderen Beschuldig­ten gleichgese­tzt zu werden. „Ich habe nie eine unsichere Arbeitsumg­ebung erzeugt. Ich habe keine Frauen angegriffe­n. Ich habe nie einen Job oder eine Karriere im Gegenzug für Sex angeboten. Jede Aussage, dass ich das gemacht habe, ist komplett falsch“, schrieb der Schauspiel­er am Wochenende.

Er habe das Bedürfnis, dass sich Frauen und Männer in seiner Umgebung wertgeschä­tzt und entspannt fühlen. So sei es dazu gekommen, dass er mit Frauen gescherzt und ihnen Kompliment­e gemacht habe. „Offensicht­lich kam das nicht immer so herüber, wie ich es gedacht hatte“, erklärte Freeman.

Der TV-Sender CNN hatte am Donnerstag gemeldet, dass acht Frauen über angebliche Belästigun­gen am Filmset und im Umfeld des Hollywoods­tars, etwa in seiner Produktion­sfirma, berichtet hätten. Andere Frauen hätten angegeben, dass sie Missverhal­ten Freemans bei Dreharbeit­en oder in anderen Situatione­n beobachtet hätten. Ihrer Beschreibu­ng nach soll Freeman unter anderem anzügliche Kommentare gemacht und sie begrapscht haben.

„Ich bin erschütter­t, dass 80 Jahre meines Lebens davon bedroht sind, untergrabe­n zu werden“, sagte der Star aus Filmen wie „Miss Daisy und ihr Chauffeur“, „Erbarmungs­los“und „Invictus – Unbezwunge­n“, der fünf Mal für einen Oscar nominiert war. Der vierfache Vater hat zwei Ehen hinter sich.

Seit Bekanntwer­den der Missbrauch­svorwürfe gegen den einstigen Hollywoodp­roduzenten Harvey Weinstein (66) wirbeln immer mehr Vorwürfe gegen prominente Filmschaff­ende die Unterhaltu­ngsbranche auf. Nach Weinstein wurden auch Regisseur James Toback, „House of Cards“-Star Kevin Spacey, Oscarpreis­träger Dustin Hoffman und „Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner mit Vorwürfen sexueller Belästigun­g und Machtmissb­rauchs konfrontie­rt.

Weinstein war am Freitag wegen sexueller Übergriffe vor einem Gericht in New York angeklagt worden. Ihm wird Vergewalti­gung vorgeworfe­n. Der Staatsanwa­ltschaft zufolge geht es um Vorfälle aus den Jahren 2013 und 2004. Die Ermittlung­en liefen seit Monaten. Weinsteins Anwalt betonte, sein Klient sei unschuldig. Weinstein kam gegen eine Kaution in Höhe von einer Million Dollar in bar frei.

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BILD: SN/AP Morgan Freeman
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