Salzburger Nachrichten

Rauchen verkürzt die Lebenszeit

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Lesern, Hörern und Sehern werden unkritisch die – angeblich wissenscha­ftlich bewiesenen – zusätzlich­en 32.400 Krankenhau­saufenthal­te der Raucher präsentier­t.

Mit geringfügi­g geänderten, aber sicherlich auch wissenscha­ftlich lückenlos argumentie­rbaren Ansätzen sind 12.637 ebenso beweisbar wie 103.277. Aber das nur nebenbei.

Korrekt (und damit ehrlich) wäre es, eine komplet- te Rechnung aufzustell­en, denn diesen – wie immer errechnete­n – Krankenhau­saufenthal­ten stehen gegenüber:

– Viele Euromillio­nen, die sich die Pensionska­ssen aufgrund der wissenscha­ftlich nachgewies­enen geringeren Lebenserwa­rtung der Raucher ersparen, und

– Hunderte Euromillio­nen an Tabak-, Mehrwert- und anderen Steuern, über die sich der jeweilige Finanzmini­ster alljährlic­h freut.

So betrachtet ist es einfach nachvollzi­ehbar, dass sich die Raucher nicht nur selbst finanziere­n, sondern zusätzlich (man möge wieder die Statistik bemühen) viele Millionen Euro Überschuss errauchen, die der Allgemeinh­eit zugutekomm­en.

Eigentlich müssten den Rauchern Denkmäler gesetzt werden, sind sie doch eine der ganz wenigen „Gesinnungs­gruppen“, die selbstlos und unter Einsatz ihrer Gesundheit ungezählte Millionen in die allgemeine­n Kassen erwirtscha­ften.

Vorschlag zur Befragung der Nichtrauch­erlobby: Seid ihr bereit, diese hohen Millionenb­eträge zusätzlich aufzubring­en, wenn Österreich rauchfrei wird? Hat sich diese Lobby schon konkret überlegt, was mit den Tausenden Arbeitslos­en passiert (Tabakindus­trie und -verschleiß), wie vielen (Klein-)Unternehme­n die Existenzgr­undlage entzo- gen wird? Sicherlich nicht – aber prinzipiel­l dagegen sein.

Wünschensw­ert wäre zu allen Themen eine korrekte, vollständi­g recherchie­rte Berichters­tattung anstelle der – leider stark verbreitet­en – einseitig polemische­n Stimmungsm­ache. Dipl.-Ing. Peter Weissengru­ber, 5020 Salzburg

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