Salzburger Nachrichten

„Salzburger Produkte sind heiß begehrt“

Die heimische Exportwirt­schaft trotzt der unruhigen Wirtschaft­slage: 2017 wurden Waren um rekordverd­ächtige 12 Mrd. Euro in die Welt geschickt.

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SALZBURG-STADT. Martin Leitner, Geschäftsf­ührer von HALE Electronic in Salzburg-Liefering, bringt es auf den Punkt: „Die Zusammenar­beit mit anderen Ländern funktionie­rt wie auf dem Kirtag. Als Unternehme­r muss man in diese Länder reisen und schauen, wie dort Geschäfte funktionie­ren. Teils jahrelang, um dann einen Platz auf diesem Markt zu finden oder nicht.“Er kam, sah und siegte – das gebe es schon lang nicht mehr.

Hale Electronic gehört mit 84 Mitarbeite­rn zu den Marktführe­rn bei der Produktion von Taxametern und Dachzeiche­n. Seine Produkte vertreibt das Unternehme­n in mehr als 45 Länder. „Ganz klar einer unserer Hidden Champions“, sagt WK-Präsident Konrad Steindl am Dienstag anlässlich der Präsentati­on der zweijährli­chen Exporterhe­bung für Salzburg.

Fazit: Produkte und Dienstleis­tungen aus Salzburg sind weltweit gefragt. Der Warenwert der Exporte ist 2017 auf 12,01 Mrd. Euro gestiegen. Das ist gegenüber dem Wert von 2015 mit 10,55 Mrd. Euro ein Anstieg von 14 Prozent. Damit liegt Salzburg über dem Wachstum der bundesweit­en Exporte, die um 7,9 Prozent gestiegen sind.

Waren aus Salzburg werden derzeit in 184 Länder exportiert. Wobei Deutschlan­d mit 23,5 Prozent nach wie vor der wichtigste Markt für Salzburg ist, gefolgt von den USA mit 18,7 Prozent. Auf Platz drei liegt Tschechien und hat damit Großbritan­nien überholt, was auch am Brexit liegen dürfte. Überrasche­nd das positive Russland-Ergebnis: Die Exporte stiegen zwischen 2015 und 2017 von 213 auf 292 Mill. Euro. Für Christian Möller, Leiter der Abteilung für Handelspol­itik und Außenhande­l der Wirtschaft­skammer, ein Indiz dafür, dass sich Exporteure rasch auf veränderte Situatione­n einstellen. „Wobei man sagen muss, dass Salzburg davon profitiert hat, dass wichtige Güter wie Maschinen oder Anlagen nicht von den Sanktionen betroffen waren.“

Alle Augen gerichtet sind derzeit auf die Handelsbez­iehungen zum Iran, der auf Platz 72 rangiert. „Das Aufkündige­n des Atomabkomm­ens vonseiten der USA hat sich 2017 noch nicht ausgewirkt“, so Möller. Was das auslösen wird? Man wisse es nicht.

Zu den Top-30-Exporteure­n in Salzburg zählen Unternehme­n wie Alpenrind, BMW, dm drogeriema­rkt, Mayer&Co Beschläge, Mubea Carbo Tech sowie Red Bull und Palfinger, die in der Rangliste weit vorn liegen.

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BILD: SN/WKS/NEUMAYR PRESS Stefan und Martin Leitner von HALE Electronic mit Christian Möller von der Salzburger Wirtschaft­skammer (von links).

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