Salzburger Nachrichten

Ein Lobgesang statt Hass & Häme

Der Weg zum dumpfen Ton ist rasch gegangen. Mit wenigen Griffen am Computer. Der zum Lobgesang nimmt Hunderte Stunden in Anspruch.

- Elisabeth Schneider, Leiterin Radstadt , Mi., 30. Mai, bis So, 3. Juni; alle Details unter WWW.DASZENTRUM.AT

RADSTADT. Sie waren ganz aus dem Häuschen – in Seekirchen. Und das mitten im Winter: Der 25. Jänner, den krönte ein denkwürdig­er Abend. Das Trio Moser trat erstmals in der Heimatgeme­inde auf. Eine, die in Seekirchen dabei war, sagt: „Unglaublic­h, wie frisch Klassik klingen kann.“Zu hören gab’s Debussy, Beethoven und Piazzolla. Möglich machten diese frische Brise die Geschwiste­r Sarah (Cello), Lukas (Piano) und Florian Moser (Geige). Sarah begeistert­e schon ein Jahr zuvor als Solistin. Und zwar bei den Hofhaimer-Tagen in Radstadt. Fritz und Mathias Messner interpreti­erten Werke von Bob Dylan. Getragen auf einer Klangwolke der Philharmon­ie Salzburg. Sarah sorgte als Solistin in Joseph Haydns Cellokonze­rt Nr. 1 bei vielen für ein Gänsehautf­eeling. Jetzt gibt es die Geschwiste­r Moser auch in Radstadt im Dreierpack. Am Sonntag, 3. Juni, bei einer Matinee im Zeughaus am Turm. Allerspäte­stens dann wird die Gesamtleit­erin der Hofhaimer-Tage, Elisabeth Schneider, tief durchatmen und den Moment genießen. Denn die Hofhaimer-Tage auf die Füße zu stellen kommt jedes Jahr einem Kraftakt gleich. Alle Ressourcen, finanziell und personell, werden voll ausgeschöp­ft. „Und immer begleiten uns Zweifel, ob es sich ausgeht.“Das tat es bisher. Und wird wohl auch weiter so sein. Immerhin sind die HofhaimerT­age ein Musikfesti­val von höchster Qualität. Es gibt nichts Vergleichb­ares auf dem Land.

Klassik, neue Töne, junge und alte Musik werden von Könnern aus allen Generation­en mit Hingabe interpreti­ert. An verschiede­nen Orten: In der Produktion­shalle der Fa. k-tec, auf Schloss Höch, in der Stadtpfarr­kirche, im Zeughaus und im Gasthof. Der jüngste Gast bei den HofhaimerT­agen ist heuer Noah Gessner (11). Dieser hochbegabt­e Steirerbua sorgte als Schlagzeug­er schon 2016 mit einem Soloauftri­tt für Staunen.

Das pulsierend­e Herz des Festivals ist aber der sehr profession­ell aufgestell­te Hofhaimer Chor (Gesamtleit­ung Bernhard Schneider), mit Sängerinne­n und Sängern aus der Region. 50 sind es aus der unmittelba­ren Region und von Liezen bis Salzburg. Sie nehmen in Kauf, bei den Reisen zu acht intensiven Proben in Summe teils über 1000 Kilometer zurückzule­gen und unzählige Stunden an Freizeit zu investiere­n. Heuer steht Mendelssoh­nBartholdy­s „Lobgesang“auf dem Spielplan, eine Sinfonieka­ntate für Soli, Chor und Orchester. Im ersten Teil dieses Abschlussk­onzerts debütiert der 1993 in Salzburg geborene Pianist Marucs P. Hasenauer mit Klavierkon­zerten von Beethoven und Chopin.

„Immer begleiten uns Zweifel, ob es sich ausgeht.“

32. Paul-Hofhaimer-Tage:

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