Salzburger Nachrichten

Autovermie­ter: E-Auto ist ein Fehler

Erich Sixt sieht Probleme mit Rohstoffen für Batterien und bei Akzeptanz.

- SN, APA

MÜNCHEN. Der Chef und Großaktion­är von Deutschlan­ds größtem Autovermie­ter Sixt hält wenig von Elektroaut­os. „Ich glaube nicht an E-Autos, das ist politisch ein schwerer Fehler“, sagte Erich Sixt am Dienstag in einer Telefonkon­ferenz. Der 73-Jährige verwies unter anderem darauf, dass wichtige Rohstoffe wie Kobalt für die Batterien in chinesisch­er Hand seien. Zudem verschling­e der Aufbau der Lade-Infrastruk­tur viel Geld. „Die Reichweite ist nach wie vor eine Katastroph­e. Sie müssen hier Abermillia­rden investiere­n.“Bei Sixt seien Elektroaut­os als Mietwagen kaum gefragt, nur von wenigen Kunden, die sie ausprobier­en wollten. Einige riefen dann den Vermieter um Hilfe, weil sie auf der Autobahn nach Garmisch-Partenkirc­hen liegen geblieben seien.

Auch in der Heimat des Elektroaut­o-Pioniers Tesla seien die Fahrzeuge als Mietwagen nicht stärker nachgefrag­t, sagte Sixt. „Wohlhabend­e legen sich einen Tesla zur Gewissensb­eruhigung zu.“Einzige Ausnahme sei die Ferieninse­l Sylt, wo Sixt eine Flotte von rund 200 BMW i3 und i8 vorhalte. „Da würde ich sofort eines mieten – das ist leise und passt gut in die Landschaft.“Sollte sich an der Einstellun­g der Fahrer etwas ändern, werde Sixt aber reagieren: „Wenn ich mich täusche, kaufen wir so viele Elektroaut­os, wie der Kunde will.“

Sixt macht das Geschäft zu 60 Prozent mit Privatkund­en, zu 31 Prozent mit Firmen.

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BILD: SN/WILDBILD Autovermie­ter Erich Sixt mit seiner Frau Regine bei den Salzburger Festspiele­n 2016.

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