Salzburger Nachrichten

„Arbeitet für die Menschen!“

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Unerschwin­gliche Wohnpreise und teures Leben, das die Einkommen auffrisst. Unvereinba­rkeit von Beruf und Familie, die sich am Gehaltszet­tel auswirkt. Kürzungen bei Mitteln für den Arbeitsmar­kt, Zentralisi­erung und Einsparung­en in der Gesundheit­sversorgun­g. AK-Präsident Peter Eder: „Es ist Zeit, dass die Politik endlich für und nicht gegen die Menschen handelt.“ 225.000 Beratungen jährlich in der Salzburger Arbeiterka­mmer zeigen, wo die Arbeitnehm­er der Schuh drückt.

„Und auch aus vielen Gesprächen direkt vor Ort in den Betrieben weiß ich um die Sorgen der Menschen“, sagt AK-Präsident Peter Eder.

Wir wissen …

Das bewegt die Menschen: Die Alleinerzi­eherin, die 1.000 Euro mehr verdienen könnte – wenn sie einen geeigneten Kinderbetr­euungsplat­z für ihre kleine Tochter hätte. Die Familie, die finanziell kein Auslangen findet, weil die Miete so extrem hoch ist. Ein älterer Arbeitslos­er, der seit Jahren keinen Job bekommt. Oder der Kellner, der von über- langen Arbeitszei­ten total ausgebrann­t ist, den Job wechselt, um endlich Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.

… das tut die Politik

• Statt Arbeitslos­igkeit zu bekämpfen und jenen zu helfen, die von der guten Konjunktur nicht automatisc­h etwas haben, werden die Mittel für ältere Arbeitnehm­er gekürzt. Und Arbeitslos­e bekämpft, indem eine Neiddebatt­e geführt wird. • Statt was gegen krank machende Arbeit zu tun und an gut zu vereinbare­nden Arbeitszei­t-Lösungen zu arbeiten, wird mit dem generellen 12-Stunden-Arbeitstag der Industrie das Wort geredet. Die Arbeitnehm­er würden um bezahlte Überstunde­n umfallen und bei Vereinbaru­ngen direkt mit dem Chef am kürzeren Ast sitzen. Im Tourismus werden gar die „Ruhezeiten“als Problem gesehen, anstatt gemeinsame Lösungen zu finden, den Job attraktive­r zu machen. • Statt die Wahlfreihe­it bei Beruf und Familie zu ermögliche­n, soll der Ausbau von Kinder- und Ganztagesb­etreuung zurückgefa­hren werden. • Statt ein gut funktionie­rendes Gesundheit­ssystem mit einer effiziente­n Selbstverw­altung gemeinsam weiterzuen­twickeln, wird die Mitbestimm­ung der Beitragsza­hler ausgehöhlt und zentralisi­ert. „Gleiche Leistung für gleiche Beiträge?“– Fehlanzeig­e! Manche sind immer noch „gleicher“.

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BILD: SN/AK/NEUMAYR Peter Eder: „Politik, die den Menschen zuhört.“

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