Hotel setzt auf den eigenen Fußballplatz
Viele bekannte Fußballteams reisen für ihre Trainingslager nach Salzburg. Der Brandlhof in Saalfelden will auf diesem Markt verstärkt mitmischen.
Es gibt wenig, was es im Brandlhof nicht gibt. Das Hotel in Saalfelden verfügt über eine eigene Alm, einen 18-LochGolfplatz, Tennisplätze in der Halle und im Freien, eine Squashhalle, Kegelbahnen, 23 Tagungsräume, ein 350 Quadratmeter großes Fitnesscenter, 3500 Quadratmeter Wellnessbereich und das Fahrtechnikzentrum des ÖAMTC samt Autohaus für Präsentationen liegt in direkter Nachbarschaft. Und jetzt hat der Brandlhof auch Fußballplatz.
Hoteldirektor Thomas Baliamis sagt: „Der Platz hat mit 105 mal 68 Meter das von der FIFA vorgegebene Standardmaß. Dazu gibt es noch einen 60 mal 40 Meter großen Trainingsplatz, um den Rasen zu schonen.“Zahlreiche Spitzenvereine wie Mönchengladbach, Anderlecht, Bilbao und Hannover waren schon im Brandlhof zu Gast. In Zukunft sollen es noch mehr sein. Heuer ist für Juli ein türkischer Erstligist fixiert. Mit einer einen eigenen Nationalmannschaft und zwei weiteren Teams wird noch verhandelt. Dass die Trainingslager vor allem von Ende Juni bis Mitte August stattfinden, ist für den Brandlhof ideal. Das Haus lebt vor allem von Seminargästen, und der Tagungsbetrieb lässt in den Ferien nach. „Da haben wir noch Kapazitäten“, sagt Baliamis. „Mit den Fußballteams wollen wir diese Lücke schließen.“
Dass man dabei auf den eigenen Fußballplatz setzt, hat mehrere Gründe. Erstens hatte man die Fläche zur Verfügung. Früher befand sich dort ein 6-LochKurzplatz für Golfer, der kaum genützt wurde. „Und wir wollen den Fußballern die gleiche Qualität bieten wie unseren anderen Gästen“, sagt der Direktor. Der Platz in Saalfelden ist nah. „Aber bis alle Spieler in den Bus steigen, der Bus die Strecke zurücklegt und die Spieler wieder aussteigen, vergeht je eine halbe Stunde bei der Hinfahrt und der Rückfahrt. Bei zwei Trainings am Tag sind das zwei Stunden, die man besser nützen kann.“Ein weiterer Vorteil: Auf anderen Plätzen müssen sich die Profiteams mit den Ortsvereinen wegen der Trainingszeiten abstimmen. „Wir beherbergen immer nur ein Team, das den Platz dann exklusiv zur Verfügung hat.“
Es ist bereits vorgekommen, dass Mannschaften ihr Trainingslager in Salzburg abbrachen, weil die Platzqualität zu schlecht war. Im Brandlhof müssen sich die Mannschaften um den Rasen keine Sorgen machen. Für den Golfplatz und die Grünanlagen beschäftigt das Hotel sieben bis acht Greenkeeper.
Fast am meisten freut sich Baliamis über den Rasentraktor, den man von 1860 München bekommen hat. Der in München aufgewachsene Deutschgrieche ist ein großer Fan des Vereins.
Neben dem Brandlhof gibt es in Salzburg zahlreiche andere Destinationen, die bei internationalen Fußballteams für Trainingslager gefragt sind. Auch heuer verbringt wieder eine Reihe von Spitzenmannschaften eine Woche bis zehn Tage im Land.
Das Nationalteam von Südkorea trifft heute, Samstag, in Leogang ein, wo es im Krallerhof wohnt und sich bis 12. Juni auf die Fußballweltmeisterschaft in Russland vorbereitet. Am 11. Juni gibt es in Grödig ein Testspiel gegen die Mannschaft des Senegal, die sich ebenfalls für die WM qualifiziert hat und von 9. bis 14. Juni im Salzburger Sheraton wohnt. Fixiert sind unter anderem auch schon die Trainingslager von Red Bull Salzburg in Bramberg, von Schalke 04 in Mittersill, von Leverkusen in Zell am See-Kaprun und von Fortuna Düsseldorf in Maria Alm.
„Trainingslager sind ein kostenloses Marketing für Hotel und Region.“