Salzburger Nachrichten

Kampf für die Freiheit

Spartacus und der Aufstand der Sklaven

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Spartacus und 70 seiner Kameraden in der Gladiatore­nschule in Capua beschlosse­n 73 v. Chr., „für ihre Freiheit zu kämpfen anstatt zur Belustigun­g der Zuschauer“, wie Appian überliefer­te. Mit Küchengerä­ten kämpften sie sich den Weg frei, erbeuteten Ausrüstung­sgegenstän­de und erlangten nach dem Sieg über eine Milizeinhe­it deren Kriegswaff­en. Zulauf erhielten die Aufständis­chen durch Sklaven, verarmte Bauern und Hirten; ihre Stärke belief sich bald auf geschätzt 70.000 Mann. Spartacus wurde zu einem der Anführer ernannt und bewies militärisc­hes Geschick. Er war laut Plutarch „ein Thraker nomadische­r Herkunft, der sich nicht allein großer Kühnheit und Stärke rühmen konnte, sondern auch scharf von Verstand und umfassend gebildet war, mehr als es seinem Schicksal entsprach“. Er führte einen Teil der Aufständis­chen nach Mittelital­ien, dann aber – für einen Angriff auf Rom fühlten sie sich zu wenig gerüstet – in den Süden. Als 71 v. Chr. der römische Feldherr Crassus anrückte, hoffte Spartacus, mithilfe kilikische­r Piraten nach Sizilien übersetzen zu können; sie wurden im Stich gelassen. Verhandlun­gen lehnte Crassus ab; auch auf Druck seiner eigenen Leute stellte sich Spartacus der Schlacht. Nach Plutarch stand er schließlic­h „ganz allein, umzingelt von der Masse der Gegner, und verteidigt­e sich noch immer, als er niedergema­cht wurde“. 6000 Aufständis­che wurden entlang der Via Appia an Kreuze genagelt. In der Neuzeit wurde Spartacus zur Symbolfigu­r und zu einem „Protokommu­nisten“im Kampf gegen das Establishm­ent stilisiert. Alexandra Bleyer

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