Roboter Die sollen bei der Pflege zur Hand gehen
Derzeit werden Prototypen zur Unterstützung älterer Menschen getestet. Die Pflegeroboter sind eine Chance, führen aber auch zu Kritik.
Frech ist sie schon, die Roboterdame Pepper. Das morgige Wetter will sie nicht sagen. Das werde sie zu oft gefragt. Und: „Ich bin ja keine Wetter-App.“Wenn man ihre Einladung zur Umarmung abschlägt, tönt es aus dem hüfthohen Plastikwesen: „Ach so einer bist du.“Der Roboter ist im Vorführmodus bewusst mit kleinen Frechheiten ausgestattet worden. Auch spitzbübisch lachen kann Pepper.
Tatsächlich ist seine wichtigste Funktion eine soziale. Die Forschungsgesellschaft Joanneum Research entwickelt den Prototyp derzeit in einem Projekt weiter. Künftig soll er bei Menschen eingesetzt werden, die die Diagnose Demenz bekommen haben. Seine Funktionen erfüllten einen therapeutischen Zweck, sagt Lucas Paletta von Joanneum Research. „Bei Demenz wurde die Medikamentenforschung wegen Aussichtslosigkeit eingestellt. Es gibt aber Therapiemöglichkeiten. Die Betroffenen können ein spezialisiertes Training machen, um die Krankheit zu verzögern. Dabei hilft ihnen unser Roboter-Coach Pepper.“Der Roboter spricht mit den Patienten. Auf dem Bildschirm, der an seiner Front angebracht ist, können Puzzles, Wissensspiele, Rechenaufgaben und Ähnliches absolviert werden. „Viele Patienten mit Demenz las- sen sich oft nur schwer zu den Übungen motivieren. Der Roboter hilft ihnen dabei. Sie können allein mit ihm üben oder mit den Kindern oder Enkerln.“
Coach Pepper ist einer von mehreren Prototypen, die derzeit in Österreich im Pflegebereich getestet werden. Veronika Schauer, Leiterin der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit in Wien, stellte bei einem Symposium in St. Veit am Donnerstag zwei weitere Projekte vor. Diese hatten zum Ziel, dass Roboter ältere Menschen in ihrem Alltag unterstützen.