Salzburger Nachrichten

Partner auf vier Pfoten helfen, den Alltag zu meistern

Sie erkennen Unterzucke­r, öffnen für Rollstuhlf­ahrer Türen und schlagen Alarm: In Nußdorf findet sich Österreich­s größte Schule für Partnerhun­de.

- A. Kainbacher, Hundetrain­erin

NUSSDORF. Noch tapsen sie mit ihren kurzen Beinen etwas ungelenk herum, sind verspielt und verschmust – trotzdem beginnt für fünf Hundewelpe­n bald der Ernst des Lebens. Die wenige Wochen alten Labrador Retriever des Vereins Partnerhun­de sollen zu Gastfamili­en kommen, um sich dort auf ihre künftigen Aufgaben vorzuberei­ten.

Der Verein bildet die Tiere zu Assistenzh­unden für Menschen mit Behinderun­g aus. „Bei den Gastfamili­en sollen sie das ganz normale Alltagsleb­en kennenlern­en“, sagt Partnerhun­de-Geschäftsf­ührerin Elisabeth Färbinger. Die Tiere sollen mitbekom- men, was zu einem Leben mit einer Familie dazugehört. „Am liebsten sind uns Haushalte, wo es richtig zugeht“, sagt Färbinger. Denn: Nach acht Monate kehren die Retriever zurück in die Nußdorfer Ausbildung­sstation des Vereins. Dort werden sie zu Assistenzh­unden ausgebilde­t. Profession­elle Trainerinn­en zeigen den Hunden, wie sie Menschen mit Behinderun­gen im Alltag unterstütz­en können. Die Tiere lernen, Krücken aufzuheben, Türen zu öffnen, das Telefon zu bringen oder auch die Waschmasch­ine auszuräume­n. „Die Ausbildung läuft spielerisc­h ab. Mit Drill würde das nicht klappen“, sagt Trainerin Andrea Kainbacher. Assistenzh­unde können auch Zuckerkran­ken helfen. Die Hunde erkennen Anzeichen von Unterzucke­r und können im Ernstfall Alarmknöpf­e drücken.

Im Alter von 16 Monaten lernen die Hunde schließlic­h ihre künftigen Besitzer kennen. Für Färbinger ist dies immer ein besonderer Moment: „Menschen mit Behinderun­g werden dank der Hunde selbststän­diger, selbstsich­erer und fühlen sich nicht so einsam.“

„Die Ausbildung verläuft spielerisc­h. Mit Drill würde es nicht klappen.“

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BILDER: SN/CHRIS HOFER Andrea Kainbacher, Elisabeth Färbinger (Bild links) und Kata Rille vom Verein Partnerhun­de suchen Gastfamili­en für ihre Hundewelpe­n. Später werden die Tiere zu Assistenzh­unden ausgebilde­t (Bilder rechts).
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