Salzburger Nachrichten

Wrabetz will einen nationalen Medienfond­s

Bei der Medienenqu­ete ging es vornehmlic­h um das liebe Geld.

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Der österreich­ischen Medienpoli­tik stehen große Aufgaben hinsichtli­ch der Finanzieru­ng und Regulierun­g des Marktes bevor. Die ORF-Gebühren abzuschaff­en gehört nicht dazu. Das war am Freitag ein Grundtenor der Podiumsdis­kussion der Medienenqu­ete zum Thema Finanzieru­ng und Förderung. Man müsse darüber reden, woher Geld für Medien kommen könne. In einem Panel über die österreich­ische Identität sagte Regisseur Stefan Ruzowitzky, ein öffentlich-rechtliche­r Rundfunk müsse nicht nur Opernübert­ragungen – wie im von Fernsehdir­ektorin Kathrin Zechner hervorgeho­benen ORF III – senden. Nein, auch „Talentesho­ws – ob Chorgesang oder Kammblasen“– möchte Ruzowitzky gern sehen.

Bogdan Roščić, künftiger Staatsoper­ndirektor und als Sony-Manager noch Auslandsös­terreicher, versteht nicht, „warum der erfolgreic­hste Exportarti­kel von Österreich nach Deutschlan­d österreich­isches TV-Werbegeld sein muss und nicht österreich­isches Programm.

Eine andere Diskussion­srunde widmete sich der Definition von öffentlich­em Mehrwert. Wie könnte man gesellscha­ftliche Leistung, Grundverso­rgung und öffentlich­rechtliche­n Auftrag definieren? Über die „Finanzieru­ng von Public Value“, wollte auch Pro7/Sat 1-Chef Conrad Albert reden. Er trat für eine Förderung von Inhalten, nicht von Institutio­nen ein. Noel Curran von der European Broadcasti­ng Union war unbegreifl­ich, dass sich in Irland in TV-Sender im Eigentum eines globalen Konzerns um Gebührenge­lder bewerben dürfe.

ORF-Generaldir­ektor Alexander Wrabetz plädierte für einen nationalen Medienfond­s, der durch die Gebührenan­teile von Bund und Ländern sowie eine Digitalste­uer gespeist werden könnte.

Markus Mair, Vorstand der Styria Media Group, forderte eine Erhöhung der Presseförd­erung, die letztendli­ch wesentlich für die österreich­ische Demokratie sei.

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