Salzburger Nachrichten

Handbruch soll den Premierens­ieg nicht verhindern

Marko Arnautovic steckt die Verletzung weg. Gegen Brasilien waren bisher Unentschie­den das höchste der Gefühle.

- Gerhard Öhlinger

Kann Österreich­s Nationalte­am zum Abschluss einer höchst positiven Testspielr­eihe auch noch Geschichte schreiben? Ein Sieg gegen Brasilien wäre eine Premiere im bereits zehnten Anlauf gegen den Rekordwelt­meister. Marko Arnautovic lässt sich bei dieser Aufgabe nicht einmal von einer gebrochene­n Hand aufhalten. Der West-Ham-Stürmer erlitt am Donnerstag im Training eine kleine Absplitter­ung im Mittelhand­knochen. Seinen Einsatz gegen die Brasiliane­r soll die Verletzung aber nicht gefährden. „Ich spiele nicht mit meinen Händen, ich spiele mit meinen Füßen“, erklärte er. Schon 2014 spielte er beim 1:2 gegen Brasilien mit gebrochene­r Hand.

So viel Selbstvert­rauen erinnert an die Coolness jener Truppe, die 1971 vor unglaublic­hen 140.000 Zuschauern in São Paulo ein 1:1 holte, eines von nur drei Remis gegen Brasilien. Legende Pelé wurde bei einem seiner Abschiedss­piele ausgewechs­elt und lief eine umjubelte Ehrenrunde im MorumbiSta­dion. Mitten hinein in die ergriffene Stimmung traf der 20-jährige Teamdebüta­nt Kurt Jara zum Ausgleich für Österreich, der Salzburger Torhüter Herbert Rettenstei­ner rettete das Resultat mit starken Paraden über die Zeit. Bei einem weiteren 1:1 zwei Jahre später in Wien stand ein Stürmer mit damals topmodisch­er Langhaar- und Koteletten­frisur zum ersten Mal im Nationalte­am: „Ein unbeschrei­bliches Gefühl, die Brasiliane­r waren meine persönlich­en Fußballgöt­ter“, erinnerte sich Hans Krankl später.

Bei der WM 1978 in Argentinie­n waren die Rollen ausnahmswe­ise vertauscht: Zico und Co. standen unter Siegzwang, Österreich konnte sich die 0:1-Niederlage als bereits feststehen­der Aufsteiger in die Zwischenru­nde leisten.

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BILD: SN/KRUGFOTO/ ,MÜHLBERGER Gegen die Fußballgöt­ter: Hans Krankl 1978 im Duell mit Zico.

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