Salzburger Nachrichten

Die Formel E knackt das Schweizer Motorsport­verbot

Es ist nicht nur das erste Rundstreck­enrennen auf Schweizer Boden seit 1955 – das Gastspiel der Formel E mitten in Zürich heizt auch Debatten an.

- Othmar Behr

Überholman­över auf einer deklariert­en Rennstreck­e im Herzen der Stadt Zürich? Da gehen im Vorfeld Emotionen hoch. Auf alle Fälle wird am Sonntag (Start 18 MESZ, live nur im Bezahlsend­er Eurosport 2) Schweizer Motorsport­geschichte geschriebe­n, wenn die Formel E auf dem 2,4 Kilometer langen Kurs im Bereich Seepromena­de, Zentrum, Bankenvier­tel unterwegs ist. Dröhnende Motoren gibt es keine, aber das erste Rundstreck­enrennen auf Schweizer Boden seit dem landesweit­en Verbot nach der Katastroph­e in Le Mans mit 84 Todesopfer­n im Jahr 1955 entfacht Debatten.

In der Zeitung „Tagesanzei­ger“wird die Stimmung in der Bevölkerun­g mit je einem Pro- und Kontra-Kommentar reflektier­t. „Dieses Autorennen zu veranstalt­en, ist nicht unzeitgemä­ß, sondern das genaue Gegenteil davon. Dass die rot-grüne Stadt die Plattform dafür bietet, ist ein starkes Zeichen und ein Gewinn“steht „Ein Rennen mit Spitzenges­chwindigke­iten von 220 km/h erklärt die Straßen zur Todeszone und zerschneid­et den öffentlich­en Raum. Das gleicht einer feindliche­n Übernahme“gegenüber. Erwartet werden über 100.000 Zuschauer.

Auf sportliche­m Gebiet könnte es drei Rennen vor dem Finale schon die Krönung des Meisters in der Elektroser­ie des AutomobilW­eltverband­s (FIA) geben. Der Franzose Jean-Eric Vergne, früher Formel-1-Pilot bei Toro Rosso, vom Team Techeetah führt deutlich vor dem Briten Sam Bird (DS Virgin Racing) und will „in Zürich nicht nur auf Ankommen fahren“.

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BILD: SN/FIA So macht Zürich Werbung für das Gastspiel der Elektroren­nserie.

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