Verdächtiger im Nordirak gefasst
Der Mann soll eine 14-Jährige vergewaltigt und getötet haben.
Fahndungserfolg im Fall Susanna: Der geflohene Tatverdächtige ist im Nordirak gefasst worden. Der 20-Jährige wurde dort in der Nacht auf Freitag von kurdischen Sicherheitsbehörden festgenommen, wie das deutsche Innenministerium mitteilte. Der Gesuchte war Anfang Juni mit seiner Familie überstürzt aus Düsseldorf abgereist.
Der Iraker soll die 14-Jährige aus Mainz vergewaltigt und getötet haben. Susanna war mehr als zwei Wochen vermisst. Am Mittwoch wurde ihre Leiche in einem Erdloch in Wiesbaden gefunden. Ein zunächst ebenfalls festgenommener 35-jähriger Türke wurde wieder freigelassen.
Nun laufe das Auslieferungsverfahren gegen den 20-jährigen Verdächtigen „nach den internationalen Regeln“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Innenministerkonferenz in Quedlinburg. Mit dem Irak besteht kein Auslieferungsabkommen. In Einzelfällen sind Auslieferungen aber möglich.
Die Bundespolizei verteidigte indessen die Kontrollen am Flughafen Düsseldorf. „Die vorgelegten Dokumente waren echt, gültig und berechtigten zur Ausreise“, erklärte das Bundespolizeipräsidium. Zu der Zeit sei nicht nach dem 20-Jährigen gefahndet worden.
Der Fall löste zudem Diskussionen um die Flüchtlingspolitik in Deutschland aus. Auch, weil der Verdächtige bereits polizeilich auffällig gewesen war. AfD-Fraktionschefin Alice Weidel forderte auf Twitter den Rücktritt der Bundesregierung. Susannas Tod sei „kein blinder Schicksalsschlag“. GrünenChefin Annalena Baerbock sagte der „Bild“-Zeitung: „Der oder die Täter müssen mit der ganzen Härte des Rechtsstaats bestraft werden. Niemand sollte sich aber anmaßen, den Tod dieses Mädchens zu missbrauchen, um Hass zu säen.“