Mathe-Matura ist ein Texträtsel
Mit großer Genugtuung verfolge ich die derzeitige Berichterstattung über die diesjährige MathematikMatura.
Ich selbst bin Maturantin an den Tourismusschulen Am Wilden Kaiser und ich freue mich darüber, dass in den Medien über die Aufgabenstellungen diskutiert und berichtet wird.
Es liegen Wochen hinter allen Maturantinnen und Maturanten, in welchen wir nichts anderes getan haben, als uns die Köpfe darüber zu zerbrechen, wie wir noch effizienter lernen und noch besser werden könnten. Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass wir an unserer Schule von unseren Lehrer/-innen ausgezeichnet vorbereitet und unterstützt wurden. Doch wofür? Dass uns dann am 9. Mai 2018 eine Matura vorgelegt wird, welche voller sprachlicher Texträtsel ist und in der man erst einmal die Mathematik dahinter erkennen muss?
Zwar haben wir gewusst, welche Grundlagen abgeprüft werden würden, und diese nach Bifie-Beispielen im Unterricht jahrelang geübt und besprochen, um uns dementsprechend auf die Matura vorzubereiten. Doch durch die Textlastigkeit dieser Mathematik-Matura wurde es uns sehr schwer, um nicht zu sagen, unmöglich gemacht, unser Wissen umzusetzen, und es blieb uns verwehrt, ein Ergebnis zu erreichen, auf welches wir eigentlich hingearbeitet hätten.
Ich verstehe ehrlich gesagt den Sinn dahinter nicht, eine Matura zusammenzustellen, mit welcher man vielen Schüler/-innen einen möglicherweise positiven Abschluss verwehrt, und das trotz jahrelang positiver Noten. Einigen wurde damit das erstrebte Ziel, ein ausgezeichnetes bzw. gutes Maturazeugnis zu haben, vorenthalten! Ich kenne Mitschüler/-innen, die Jahr für Jahr einen ausgezeichneten bzw. guten Erfolg erreichen konnten und plötzlich scheint dieses Ziel mit dieser Maturaaufgabenstellung ferner denn je! Was will man mit so einer Mathematik-Matura also bezwecken?
Ist es wirklich notwendig, den Schüler/-innen den Weg zu einem guten Jobangebot beziehungsweise die Aufnahme an einer Uni so zu erschweren? Ich habe zwar die Mathematik-Matura positiv – also mit einem Genügend – abgeschlossen, doch von Zufriedenheit kann ich wirklich nicht sprechen!
Meiner Meinung nach sollte die Mathematik-Zentralmatura bezüglich ihrer Textlastigkeit und ihrer mathematischen Rätsel noch einmal genau evaluiert werden. Immerhin haben wir unser Textverständnis mit der Deutsch-Matura ja bereits bewiesen. Hannah Walpoth, 20 Jahre, 5671 Bruck