Beste Work-Life-Balance gesucht
In welchem Land findet man die beste Work-Life-Balance? Eine neue Studie ist dieser Frage auf den Grund gegangen.
EEines gleich vorweg: In den Ländern, in denen die Menschen mit ihrer Work-LifeBalance am zufriedensten sind, wird nicht automatisch am wenigsten gearbeitet. Ganz im Gegenteil. Es ist also nicht unbedingt die geringe Anzahl an Wochenarbeitsstunden ausschlaggebend dafür, ob man mit dem Ausgleich aus Arbeit und Freizeit zufrieden ist. So lautet zumindest eines der zentralen Ergebnisse, die Inter Nations im Rahmen der aktuellen Expat-Insider-Studie ans Licht gebracht hat. Alljährlich werden dafür rund 13.000 im Ausland lebende und arbeitende Personen aus 188 Ländern und 165 Nationalitäten befragt.
Die Ergebnisse
Wer die Top Ten gar ausschließlich in Europa vermuten würde, irrt – sie finden sich praktisch quer durch die Bank. Die „besten“Länder, wenn es um eine gute Work-LifeBalance geht, sind: Dänemark, Bahrain und Norwegen. Gefolgt von der Tschechischen Republik, Neuseeland und Schweden. Auf Platz sieben bis zehn rangieren Costa Rica, die Niederlande, Oman und Malta.
Wie eingangs erwähnt, zeigt das Ranking auch, dass Expats, die mit ihrer Work-LifeBalance am zufriedensten sind, nicht deutlich weniger arbeiten: Rund um den Globus verbringen vollzeitbeschäftigte Auswanderer im Schnitt 44,3 Stunden pro Woche im Job. Etwa drei von fünf (60 Prozent) sind dabei mit ihrer Work-Life-Balance wie auch mit der Arbeitszeit im Reinen oder sogar überdurchschnittlich mit ihrem Leben in der Ferne zufrieden. So liegt die Zufriedenheit in Neuseeland bei 89 Prozent, in Costa Rica bei 88 Prozent und in der Tschechischen Republik bei 87 Prozent. Und das, obwohl Expats in Tschechien sogar noch mehr Zeit am Arbeitsplatz verbringen als der weltweite Durchschnitt.
Hinzu kommt, das Auswanderer in den Top-Ten-Ländern oft besser gebildet sind als im globalen Mittel: In Dänemark und Schweden liegt der Anteil an ausgewanderten Arbeitnehmern mit Doktortitel bei zwölf Prozent und ist somit doppelt so hoch als im weltweiten Schnitt.
Die Top-3-Länder im Detail
In Dänemark hat man mit 39,7 Stunden die kürzeste Arbeitswoche, 82 Prozent der dortigen Expats sind mit ihrer Arbeitszeit zufrieden. Außerdem sind sie sehr gut gebildet, fast die Hälfte hat einen Master-Abschluss. „Ich schätze die Work-Life-Balance in Dänemark, die ich sonst nirgends auf der Welt bekomme“, berichtet ein indonesischer Auswanderer.
In Bahrain hingegen wird pro Woche 42,9 Stunden gearbeitet, die Zufriedenheit mit der Arbeitszeit liegt bei 72 Prozent. Beinahe die Hälfte der Expats in dem Golfstaat geben berufsbedingte Gründe für ihren Umzug an. Wahrscheinlich ebenfalls ausschlaggebend für die hohe Zufriedenheit: Rund 70 Prozent meinen, dass sie in Bahrain mehr verdienen als in einem ähnlichen Job zu Hause. Norwegen belegt den dritten Platz des Work-Life-Balance-Rankings – auch im Norden Europas verdienen Expats mehr als in heimischen Gefilden. Die Zufriedenheit mit der Balance zwischen Arbeit und Freizeit liegt hier bei 72 Prozent.
In welchen Ländern die Work-Life-Balance am schlechtesten ist, wurde natürlich auch erhoben: Die letzten zehn Plätze belegen Südkorea, Peru, Indien, Israel, Chile, Hongkong, Griechenland, Italien, Kuwait und Japan.
Und wie ist es um Österreich bestellt? Die Alpenrepublik verhält sich neutral – sie ist dort wie da nicht zu finden. Österreich zählt also nicht zu den besten, aber auch nicht zu den schlechtesten Ländern, wenn es um die Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance geht.