Rossmann spendet Gehalt
Liste-Pilz-Klubchef über Bißmann und die Pläne seiner Partei.
Der Klubobmann der Liste Pilz, Bruno Rossmann, verdient rund 17.000 Euro brutto im Monat und damit fast genauso viel wie ein Minister (17.774). Diese Summe setzt sich zusammen aus dem Abgeordneten-Salär (8800 Euro), einem halben Klubobmann-Gehalt (3000 Euro; die andere Hälfte erhält sein Kollege Wolfgang Zinggl) und 5100 Euro Pension als ehemaliger AK-Angestellter (ASVG plus Pensionskasse). Das legte Rossmann in der ORF-„Pressestunde“offen, nachdem er für seine Mehrfachbezüge kritisiert worden war.
Rossmann forderte am Sonntag alle Abgeordneten auf, ihre Gehälter ebenfalls offenzulegen, und kündigte an, einen Teil seines Einkommens in einen Sozialfonds einfließen zu lassen. Was die Konflikte im Klub der Liste Pilz betrifft, ist laut Rossmann der Ausschluss der aufmüpfigen Abgeordneten Martha Bißmann, die sich geweigert hatte, Platz für Peter Pilz zu machen, noch nicht fix. Nachdem Bißmann eine Entschuldigung angekündigt habe, werde er am Montag mit ihr reden, kündigte Rossmann an. Es liege ein Antrag auf Ausschluss vor, er wollte aber nicht sagen, wer diesen eingebracht hat. „Wenn es kein Vertrauen gibt, und das ist eine Grundvoraussetzung, werden wir über einen Ausschluss diskutieren müssen“, sagte er.
Inhaltlich sprach sich Rossmann für eine Stärkung der EU-Institutionen aus; auch über einen EUFinanzminister müsse man „nachdenken“. Gegen die von der Regierung geplante Zusammenlegung von Krankenkassen hat der Liste-Pilz-Klubchef keine grundsätzlichen Bedenken, er zweifelte aber an, dass dadurch der von der Regierung genannte Milliardenbetrag einzusparen sei. Die Selbstverwaltung in den Gremien der Sozialversicherung könnte durch eine Direktwahl der Funktionäre gestärkt werden, schlug er vor.