Salzburger Nachrichten

Nach Sturz fuhr Valentina Höll „wie in Trance“zum Sieg

16-jährige Juniorin aus Saalbach war beim Mountainbi­ke-Downhill-Weltcup in Leogang nicht zu schlagen.

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Groß gefeiert wurde Valentina Höll beim Mountainbi­keDownhill-Weltcup in Leogang. Die erst 16-jährige Saalbacher­in ließ ihren Konkurrent­innen in der Juniorinne­n-Wertung keine Chance und fuhr mit mehr als 15 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatz­ierte Französin Nastasia Gimenez zu ihrem dritten Weltcupsie­g in Folge.

So souverän sich der Vorsprung auch anhört: Ein Sturz hätte den erträumten Heimsieg beinahe noch verhindert. „Es hat mich voll eingebaut. Ich bin einfach weggerutsc­ht. Am Rande der Strecke haben alle geschrien. Ich habe nur ,Vali, lass die Bremsen aus!‘ gehört, und das habe ich dann blöderweis­e auch gemacht“, erinnert sich Höll. Angespornt vom enthusiast­ischen Heimpublik­um schwang sie sich aber blitzschne­ll wieder auf ihr Bike und startete eine unglaublic­he Aufholjagd. Wie sie am Ende 15 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei herausfahr­en konnte, wusste sie später selbst nicht. „Ich kann mich an den Rest des Rennens gar nicht mehr erinnern, ich war wie in Trance“, gestand Höll.

Mit der Lokalmatad­orin jubelten nicht nur Mama Sabine, Papa Walter, Bruder Joni und ihre Fangemeind­e, sondern auch Freundin Ottilia Jones Johansson. Die Schwedin lebt mit ihrer Familie seit über zehn Jahren in Saalbach, trainiert gemeinsam mit Vali Höll und landete bei ihrem Weltcupdeb­üt als Dritte gleich auf dem Podium.

Neben Juniorin Höll stand in den Finalläufe­n am Sonntag nur ein weiterer Österreich­er am Start. David Trummer hatte die Qualifikat­ion bei den Herren als 49. überstande­n. Im Finale der besten 60 verbessert­e er sich noch um drei Ränge. „Es geht in die richtige Richtung. Ich war heute wieder ein paar Sekunden schneller, darauf versuche ich jetzt aufzubauen“, erklärte Trummer. Mehr als zehn Sekunden schneller als der Steirer war Amaury Pierron bei seiner Siegesfahr­t. Der Franzose verdrängte Vorjahress­ieger Aaron Gwin um über eine halbe Sekunde auf Rang zwei. Der Amerikaner nahm es aber leicht. „Rang zwei strahlt für mich wie ein Sieg. Noch am Samstag hätte ich nicht gedacht, dass ich überhaupt aufs Podium fahren könnte. Ich habe starke Schmerzen und konnte viele Lines gar nicht im Renntempo trainieren“, war Gwin zufrieden.

Den Sieg bei den Damen sicherte sich die Britin Rachel Atherton vor Myriam Nicole aus Frankreich. Vorjahress­iegerin Tahnee Seagrave landete einmal außerhalb der Strecke und wurde disqualifi­ziert. Die einzige Österreich­erin, Simone Wechselber­ger, hatte den Sprung ins Finale der besten 15 als 23. der Qualifikat­ion verpasst.

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BILD: SN/STEFAN VOITL Valentina Höll feierte den erträumten Heimsieg.

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