Salzburger Nachrichten

Ergebnisse der Mathe-Matura

- 5201 Seekirchen

Die unzureiche­nden Ergebnisse der Mathe-Matura sind nur ein Symptom der nicht adäquaten allgemeine­n Bildungspo­litik.

Kurz: In den wenigen Schulwoche­n werden oft nur Lerninhalt­e vermittelt, die in der kurzen Zeit gepaukt werden müssen. Dies führt zu Stress, Frust und Desinteres­se, verursacht immense Nachhilfek­osten, schadet dem schulische­n Lernklima und erhöht den psychische­n Druck auf die Lehrer. Dazu kommen die negativen Auswirkung­en der zeitrauben­den Smartphone­Nutzung mit der Reduzierun­g der Konzentrat­ion, auch wegen des Schlafdefi­zits wie der unzureiche­nden „Gehirn-Nahrung“durch Konsum von Energydrin­ks und Fast Food. Würde Mathe wie auch die anderen Fächer praxisorie­ntierter unterricht­et, würden viele Probleme nicht auftreten. Fatal sind die überlangen Ferien, fünf Wochen würden ausreichen, beachtet man Ergebnisse der Lernpsycho­logie, insbesonde­re die Vergessens­kurve.

Zielführen­der wäre eine Auszeit von acht Tagen vor den Hauptprüfu­ngen. Grundsätzl­ich sollten alle Schulen Ferienprog­ramme wie Kunst, Sport, Ernährung, Lernstrate­gien etc. anbieten. Das Argument, die Lehrer bräuchten diese vielen Monate Freizeit zur Regenerati­on, erübrigt sich bei der Reduktion der Ferien, da somit mehr stressfrei­e Zeit verbleibt für den Unterricht mit den Schülern.

Schule sollte die Grundlage schaffen für eine effiziente Bewältigun­g künftiger Anforderun­gen und keine Aufbewahru­ngsanstalt für die Jugend sein. Dr. Erne Hackl

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