Die Hallstätter hatten viel Schwein
Für die Fleischindustrie wurden die Tiere in der Region gezüchtet.
Die Region Hallstatt wird über Österreichs Grenzen hinaus als Weltkulturerbe geschätzt. Vor allem seit der Bronzezeit und bis heute ist jedoch das Salz in den Bergstollen der wirkliche Schatz der Region. Denn es eignete sich auch für das Konservieren von Fleisch – das Pökeln –, um es ohne Kühlung haltbar zu machen. Knochenund Zahnfunde belegen eine gut funktionierende Fleischindustrie vor allem mit Schweinen. Was für einen genetischen Ursprung die verarbeiteten Tiere hatten, können Erbgutreste in den Fundstücken verraten. Forschern der Vetmeduni Vienna und des Naturhistorischen Museums Wien gelang es mit einer speziell entwickelten Methode, die prähistorischen DNA-Spurenelemente zu analysieren. Sabine Hammer vom Institut für Immunologie der Vetmeduni Vienna und ihre Kollegen vom Naturhistorischen Museum konnten aus den Schweinezähnen mitochondriale DNA extrahieren und damit einen ersten Schritt zum Artnachweis der verarbeiteten Schweine setzen. Es zeigte sich, dass die getesteten Proben fast ausschließlich zur europäischen Schweineart gehörten. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schweine zur Verarbeitung in und um Hallstatt gehalten und gezüchtet wurden“, erklärt Hammer. Diese Einschätzung muss jedoch durch weitere Proben bestätigt werden. Eindeutig scheint jedoch zu sein, dass neben gezüchteten Tieren auch die erjagten Wildschweine europäische Vorfahren hatten.