Salzburger Nachrichten

„Salzburg ist meine Heimat“

Liverpool-Star Sadio Mané bereitete sich mit dem Senegal in Salzburg auf die Fußball-WM vor. Die SN trafen den Ex-Salzburger vor der Abreise nach Russland zum exklusiven Gespräch.

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Auch wenn der Abschied vom Meister Red Bull Salzburg nicht ganz reibungslo­s verlief, ist die Mozartstad­t zur zweiten Heimat für den 26-Jährigen geworden. Einen Tag vor dem Abflug nach Russland nahm sich der Senegalese noch für die „Salzburger Nachrichte­n“Zeit und sprach über die Chancen seiner Mannschaft bei der Weltmeiste­rschaft, die Erfolge von Red Bull Salzburg und das verlorene Champions-League-Finale. SN: Sie haben am Dienstag mit dem Senegal das letzte Testspiel gegen Südkorea 2:0 gewonnen. In sechs Tagen wartet das erste WM-Spiel gegen Polen. Ist Ihr Team bereit für die WM? Sadio Mané: Natürlich. Die ganze Mannschaft ist top motiviert und wir haben alle ein gutes Gefühl. SN: Die Gruppe mit Polen, Kolumbien, Japan und Ihrer Mannschaft scheint sehr ausgeglich­en zu sein. Wie stehen Ihre Chancen? Für mich ist es eine starke Gruppe mit schweren Gegnern. Aber wir haben alle Chancen, um uns für das Achtelfina­le zu qualifizie­ren. Wir wollen unser Land stolz machen und werden dafür alles geben. SN: Sie sind der absolute Superstar in Senegals Nationalma­nnschaft. Stehen Sie besonders unter Druck? Nein, nein. Ich fühle keinen Druck. Ehrlich gesagt: Ich bin sehr froh, zusammen mit meiner Mannschaft dieses Turnier spielen zu können. Ich sehe mich auch nicht als Superstar, sondern als Teil eines Teams, das bei der Weltmeiste­rschaft viel erreichen will. SN: Und welches Land holt sich am Ende den WM-Titel? Es ist sehr schwer zu sagen. Aus meiner Sicht zählen Brasilien, Deutschlan­d, Spanien und Frankreich zu den Topfavorit­en. Man wird aber erst nach den Gruppenspi­elen sehen, welche Mannschaft­en wirklich gut in Form sind. SN: Afrikanisc­he Teams werden vor Weltmeiste­rschaften häufig stark eingeschät­zt. Warum werden diese Erwartunge­n beim Turnier meist nicht erfüllt? In den entscheide­nden Momenten fehlte bisher teilweise das Glück oder die Gegner waren einfach auch zu stark. SN: Obwohl Sie mit Liverpool viele Spiele und deswegen wenig Freizeit haben, nehmen Sie sich immer wieder Zeit, um Salzburg zu besuchen. Haben Sie sich in diese Stadt verliebt? Ich habe schon in Metz, Southampto­n und Liverpool gelebt, aber nirgendwo ist es so schön wie in Salzburg. Ich liebe diese Stadt und die Menschen. Salzburg ist einfach meine Heimat. Ich weiß, dass mein Abschied von Red Bull Salzburg nicht ganz glücklich verlaufen ist, aber es kennen auch nur die wenigsten Leute die Wahrheit. SN: Haben Sie auch die starken Europa-League-Auftritte von Red Bull Salzburg verfolgt? Natürlich. Sie haben großartig gespielt, sind aber leider im Halbfinale unglücklic­h ausgeschie­den. Diese junge Mannschaft muss einfach weiter hart arbeiten, dann kann sie noch sehr viel erreichen. Ich traue ihnen auch die Qualifikat­ion für die Champions League zu. SN: Spukt die unglücklic­he 1:3-Niederlage im ChampionsL­eague-Finale gegen Real Madrid noch in Ihrem Kopf herum? Um ehrlich zu sein: Diese Niederlage war nicht leicht wegzusteck­en. Der ganze Club hat für diesen Champions-League-Titel hart gearbeitet, Real Madrid war an diesem Tag aber die bessere Mannschaft. Wir haben gegen das beste Team der Welt verloren. Die Niederlage ist aber abgehakt. Jetzt gilt es mit dem Senegal eine gute und erfolgreic­he Weltmeiste­rschaft zu spielen. Darauf liegt mein ganzer Fokus. SN: Sie wurden in den vergangene­n Tagen immer wieder mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Wechseln Sie zum besten Team der Welt? Ich bin sehr glücklich in Liverpool und mein Vertrag läuft noch drei Jahre lang. SN: Also bleiben Sie in Liverpool? Wie gesagt, ich bin glücklich in Liverpool. Aber man weiß nie, was in der Zukunft passiert. SN: Welches Karrierezi­el möchten Sie noch erreichen? Ich will Trophäen gewinnen, vor allem die Champions League.

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BILD: SN/ISABELLA BONOTTO / AFP / PICTUREDES­K.COM
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