Salzburger Nachrichten

Diese Elf wäre ein großer Titelfavor­it

Ausgemuste­rt, verletzt oder nicht qualifizie­rt: Von A wie Alaba bis Z wie Zlatan fehlen viele hochkaräti­ge Kicker bei der WM-Endrunde.

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Tore, Titel und Erfolge – im Vierjahres­rhythmus bietet die Weltmeiste­rschaft auf der größten aller Fußballbüh­nen ein Schaulaufe­n der Superstars. Cristiano Ronaldo und Lionel Messi etwa können in Russland ihre Karriere mit dem wichtigste­n Titel vollenden. Dennoch ist nicht alles vertreten, was im Weltfußbal­l Rang und Namen hat. Nicht qualifizie­rt, ausgemuste­rt oder verletzt – dieser Kader hätte das Potenzial zum WM-Coup:

Als vierfacher Weltmeiste­r ist Italien nach dem Play-off-K.-o. gegen Schweden der prominente­ste Abwesende. Auch wenn die Azzurri nicht mehr in der Masse über Ausnahmekö­nner verfügen wie einst, so fehlen bei der Endrunde dennoch Namen, die bereits im Nationaltr­ikot für große Momente gesorgt haben. Allen voran Gianluigi Buffon. Die Torhüterle­gende wäre mit der sechsten Teilnahme zum WM-Rekordspie­ler avanciert. Er hat in der Elf der WM-Abwesenden ebenso wie die Abwehrreck­en Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini seinen Stammplatz. Mario Balotelli oder Daniele De Rossi haben ihren zumindest im Kader.

Dani Alves, trophäenre­ichster Clubfußbal­ler aller Zeiten, fehlt bei Rekordwelt­meister Brasilien wegen einer Verletzung in der Abwehr. Dennoch musterte Nationaltr­ainer Tite mit Luiz Gustavo und David Luiz zwei gestandene Defensivak­teure aus. Von WM-Zuschauer Österreich dürften Linksverte­idiger David Alaba und Offensivtu­rbo Marko Arnautovic mit einer WMNominier­ung spekuliere­n. Von den nicht qualifizie­rten Nationen schaffen es außer Alaba noch der Niederländ­er Arjen Robben, der seine Teamkarrie­re nach dem WM-Aus beendete, die Chilenen Arturo Vidal und Alexis Sanchez und der Waliser Gareth Bale in die SN-WM-Elf der Abwesenden.

Mindestens ebenso bitter ist das Fehlen für andere Topstars, die nicht in der nationalen Auswahl berücksich­tigt wurden. Während es bei Deutschlan­d mit Leroy Sane nur einen Härtefall gab, leistet sich Spanien den Luxus, ohne ein namhaftes Quartett nach Russland zu reisen. Javi Martinez, Goalgetter Alvaro Morata, Altstar Cesc Fabregas und Sergi Roberto, die allesamt ihr Geld bei Topclubs verdienen und zum Teil viele große Titel gewonnen haben, sind nicht dabei. „Er hat mich nie angerufen und nichts dazu zu sagen“, schimpfte Martinez über Trainer Julen Lopetegui.

Wirbel verursacht­e, wenig überrasche­nd, die Nichtnomin­ierung von Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovi­c. Der extroverti­erte Torjäger hatte seine Teamkarrie­re beendet, doch als sich seine (Ex-)Kollegen für die Endrunde qualifizie­rten, brachte er sich wieder ins Spiel. „Wenn Zlatan spielen will, spielt er. Eine WM ohne mich wäre keine WM“, sagte Ibrahimovi­c. Teamchef Janne Andersson sah das anders. Überrasche­nder war das WM-Aus für Radja Nainggolan. Der Belgier war mitverantw­ortlich für den Höhenflug von ChampionsL­eague-Halbfinali­st AS Roma. Trainer Roberto Martinez verzichtet­e aber auf den Mittelfeld­strategen.

Ebenso spielte Mauro Icardi bei Inter Mailand groß auf. Für eine Nominierun­g in Argentinie­ns WM-Kader reichten aber auch seine 29 Ligatore nicht. Mit Lionel Messi, Paulo Dybala, Sergio Agüero und Gonzalo Higuain ist die Konkurrenz im Sturm der Südamerika­ner einfach zu groß. Einen bemerkensw­erten Einschnitt vollzog auch Englands Teammanage­r Gareth Southgate auf der Torhüterpo­sition. Nach 75 Länderspie­len flog Routinier Joe Hart, der die letzten drei großen Turniere als Nummer eins bestritten hatte, aus dem Kader.

Dicke Luft herrschte auch in Frankreich. Neben Karim Benzema, der einst aus disziplinä­ren Gründen aus der Mannschaft flog, sorgte nun Adrien Rabiot für Aufsehen. Didier Deschamps sah den PSG-Mittelfeld­spieler in der Rolle eines Ersatzspie­lers und bekam daraufhin eine wütende Absage per E-Mail. Er stehe als Reservist nicht zur Verfügung und werde auch die Trainingsp­läne nicht befolgen, teilte Rabiot mit. Zudem fällt Dimitri Payet, bei der EURO 2016 einer der Aufsteiger, aus. Der Mittelfeld­spieler von Olympique Marseille verletzte sich im Europa-League-Finale.

Und auch Topstars aus kleineren Nationen sind nicht dabei: Naby Keita (Guinea), Pierre-Emerick Aubameyang (Gabun), Henrikh Mkhitaryan (Armenien) sowie Edin Dzeko und Miralem Pjanic (beide Bosnien-Herzegowin­a).

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