Mord an 15-Jähriger: Ex-Freund stellte sich
Zwei Mordfälle erschüttern Deutschland. In beiden gibt es neue Entwicklungen.
Einen Tag nach der tödlichen Messerattacke auf eine 15-Jährige in einem Park im nordrhein-westfälischen Viersen hat sich am Dienstag der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Es handelt sich um einen 17-jährigen Jugendlichen bulgarischer Herkunft mit Wohnsitz in Viersen, wie die Ermittler mitteilten. Der mutmaßliche Täter und das Opfer waren offenbar bis vor Kurzem ein Paar.
Der junge Mann suchte Dienstagmittag in Begleitung seiner Rechtsanwältin eine Polizeiwache in Mönchengladbach auf und wurde festgenommen. Aufschluss über die näheren Umstände und Hintergründe der Tat sollen nun die weiteren Ermittlungen bringen. Die 15-Jährige rumänischer Herkunft war am Montagmittag im Viersener Stadtpark Casinogarten erstochen worden. Der Bulgare und das Mädchen sollen sich laut Medienberichten in dem Park für eine Aussprache getroffen haben, die dann jedoch eskaliert sein dürfte. Nach der Tat war zunächst ein 25jähriger Türke in Verdacht geraten, der sich im Zuge der Fahndung durch Flucht einer Polizeikontrolle entzogen und sich später auf der Polizeiwache in Viersen gestellt hatte. Nach Überprüfung des Mannes wurde er auf freien Fuß gesetzt.
Die Stimmung in Deutschland ist auch deswegen aufgeheizt, weil in den vergangenen Monaten mehrere jugendliche Mädchen nach Gewaltverbrechen gestorben sind. So wurde am Wochenende der Tatverdächtige im Fall der getöteten 14-jährigen Susanna, Ali B., im Irak festgenommen. Er steht im Verdacht, das Mädchen aus Mainz vergewaltigt und umgebracht zu haben. Unterdessen wurde am Dienstag bekannt, dass Ali B. zum Tatzeitpunkt vermutlich älter war als angegeben. Dies ergebe sich unter Vorbehalt aus Informationen des irakischen Generalkonsulats in Frankfurt, sagte Oberstaatsanwalt Oliver Kuhn. Demnach ist Ali B. im März 1997 geboren und nicht wie zunächst angenommen im November 1997. Damit wäre der Iraker zum Tatzeitpunkt bereits 21 Jahre alt gewesen. „Bestätigen sich die Informationen, hat das für ihn erhebliche Folgen für das Verfahren“, sagte der Staatsanwalt. Ali B. könne dann nicht mehr nach Jugendstrafrecht verurteilt werden.