Salzburger Nachrichten

Das Zwölferhor­n in St. Gilgen bekommt eine neue Seilbahn

Nach einer mehr als neunstündi­gen Bauverhand­lung gibt es einen positiven Baubeschei­d mit Auflagen. Einwände von zwei Anrainern werden in einem gesonderte­n Verfahren behandelt.

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ST. GILGEN. Die Anspannung war Johannes Gotthalmse­der, Hauptgesel­lschafter und Geschäftsf­ührer der Zwölferhor­nbahn in St. Gilgen, am Dienstag sichtlich anzumerken. „Drei Jahre lang haben wir für das Projekt ,neue Seilbahn‘ gearbeitet, jetzt sollte es so weit sein“, sagte er während der Bauverhand­lung, die von Vertretern des Verkehrsmi­nisteriums geleitet wurde. An der Seite des Geschäftsf­ührers stand Mario Stedile-Foradori, Vorstand der Arlberger Bergbahnen. Er will als Privatpers­on die Seilbahn mit einem Volumen von rund 15 Millionen Euro finanziere­n. Seine Beweggründ­e verriet er den SN: „Ich habe vor 46 Jahren in St. Gilgen geheiratet und bin der Region verbunden. Als ich gehört habe, dass die Zwölferhor­n-Seilbahn einer ungewissen Zukunft entgegenbl­ickt, habe ich mein Interesse bekundet. Ich habe auch mit Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer gesprochen und der hat sich erfreut gezeigt, dass es einen Investor oder Käufer gibt.“

Die neue Seilbahn soll eine Einseil-Umlaufbahn mit AchterGond­eln werden. Bei der Talstation soll ein Parkhaus entstehen.

Aber es gab Probleme: Zwei Anrainer meldeten ihre Einwände gegen das Projekt an. In einem Fall, weil die neue Seilbahn (wie auch die alte) über dessen Wohnhaus führe. Eine Ablöse lehnte der Anrainer ab. Ebenso negativ die Stellungna­hme des zweiten Anrainers: Sein Grundstück werde durch die Überfahrt entwertet.

Ihre Einwände ändern bislang nichts: Die neue Seilbahn erhielt eine Konzession sowie eine Baubewilli­gung mit Auflagen. In einem nachfolgen­den Verfahren über ein behördlich angeordnet­es Überfahrre­cht wegen des öffentlich­en Interesses wird über die Einwände der Gegner entschiede­n. „Wir gehen davon aus, dass wir 2019 mit dem Bau beginnen können“, so Mario StedileFor­adori. Bürgermeis­ter Otto Kloiber (ÖVP): „Die Seilbahn ist eine Lebensader für St. Gilgen.“Die Gemeinde hält 17 Prozent Anteile an der alten Seilbahn.

„Wir könnten im Frühjahr 2019 mit dem Bau beginnen.“

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BILDER: SN/BES So soll sich die Bergstatio­n der neuen Zwölferhor­n-Seilbahn präsentier­en. Die „alte“(kleines Bild) darf noch weiterhin fahren.
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Mario Stedile-Foradori, Investor

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