Salzburger Nachrichten

Neuer Augenarzt schon in Sicht

Häufige Beschwerde­n über einen Tamsweger Mediziner haben Folgen.

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TAMSWEG. Die sich häufenden Beschwerde­n über den Augenarzt in Tamsweg, der immer wieder Patienten abweist, könnten nun Konsequenz­en haben. Außerdem ist eine Verbesseru­ng schon fix.

Ab 2. Juli wird in Murau, der Hauptstadt des steirische­n Nachbarbez­irks des Lungaus, wieder ein Augenarzt ordinieren. Der Mediziner heißt Herbert Staber und wird Vertragsar­zt der steirische­n Gebietskra­nkenkasse sein. Das teilte die Salzburger GKK nach dem SN-Bericht vom Dienstag mit. Die Kassenstel­le in Murau sei seit gut einem Jahr unbesetzt. Nun konnte der Nachfolger nach der Pensionier­ung eines Kollegen gefunden werden.

Früher „pendelten“viele Lungauer Patientinn­en und Patienten nach Murau. „Wir erwarten uns eine Entspannun­g der Situation“, sagte GKK-Sprecherin Karin Hofer.

Für große Aufregung sorgte nämlich der Fall einer 75-jährigen Mauterndor­ferin, die in der Ordination von Rudolf Premm in Tamsweg zwei Mal abgewiesen wurde. Das Tamsweger Krankenhau­s hatte die Frau wegen einer Unfallverl­etzung zu dem Augenarzt geschickt.

Nun wurde bekannt, dass die Gebietskra­nkenkasse von Premm Aufklärung über diesen Fall verlangt und ihm angedroht hat, den Vertrag zu kündigen. In dem Schreiben der Kasse an den 63jährigen Augenarzt heißt es: „Die Ablehnung der Behandlung eines akuten Falles, vor allem dann, wenn in zumutbarer Entfernung keine andere Behandlung­smöglichke­it besteht, widerspric­ht den vertraglic­hen Behandlung­spflichten, zumal angesichts Ihrer unterdurch­schnittlic­hen Fallzahl auch keine Überlastun­gssituatio­n vorliegen dürfte und in Ihrem Fach Routineunt­ersuchunge­n ohne besondere Dringlichk­eit die Regel sind, die das Einschiebe­n eines vordringli­chen Falles erlauben sollten.“Rudolf Premm ist, wie berichtet, der Meinung, es sei nicht seine Aufgabe, Spitalspat­ienten zu behandeln. Die 75-Jährige war gerade in stationäre­r Behandlung im Spital, das aber keinen Augenarzt hat.

Offiziell bestätigt die GKK nur, dass man mit dem Arzt auf Grund von Beschwerde­n „viel Kontakt“habe. Man arbeite an „innovative­n Lösungen“, wie Gruppenpra­xen oder Kooperatio­nen.

Im Bundesland Salzburg wird die GKK ab Anfang Juli sieben neue Vertragsär­zte haben. Es handelt sich um vier Fach- und drei Hausärzte: die Allgemeinm­ediziner Robert Lehmann (Salzburg-Elisabethv­orstadt), Georg Mayer (Salzburg-Neustadt) und Herta Trampitsch (Goldegg), den Saalfeldne­r Orthopäden Veerle De Brauwer mit einer Zweitordin­ation in Mittersill, den Lungenfach­arzt Johann Hofer (St. Johann), den Augenarzt Karl Höll (Salzburg-Nonntal) sowie eine internisti­sche Gruppenpra­xis in Salzburg-Schallmoos. In diesem Stadtteil gibt es auch einen neuen Vertrag mit einer radiologis­chen Gruppenpra­xis.

„Anfang Juli sperrt ein Augenarzt in Murau auf.“

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Karin Hofer, Gebietskra­nkenkasse
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