Salzburger Nachrichten

Skepsisgeg­enüber künstliche­r Intelligen­z

- 4840 Vöcklabruc­k 5162 Obertrum/8786 Rottenmann

Zum Artikel „So herzlich umarmt Pepper, der Roboter“im Lokalteil der „Salzburger Nachrichte­n“vom Freitag, 8. Juni 2018:

Ach ja, und wenn dann Pepper, der Roboter einmal zu herzlich umarmt, war es dann ein kleiner „Ausrutsche­r“, wie der erste Unfall eines fahrerlose­n Autos? Entlastung der Pflegekräf­te durch Roboter, weil Mangel an Pflegekräf­ten?

Hand aufs Herz, wer möchte wirklich von so einem seelenlose­n Ungetüm „betreut“oder „unterstütz­t“werden? Nein, vor künstliche­r Intelligen­z brauchen wir doch keine Angst haben, beteuert man uns. Seltsamerw­eise hatte diese Angst einer der intelligen­testen Menschen überhaupt, nämlich Stephen Hawking, der ausdrückli­ch vor künstliche­r Intelligen­z warnte. Vielleicht weil bisher Erfindunge­n wie z. B. der Faustkeil oder die Atomenergi­e auch zu kriegerisc­hen Zwecken benutzt wurden?

Kriegsführ­ende Roboter, ein Horrorszen­ario: Sie könnten sich selbststän­dig machen. Goethe beschrieb in seiner Ballade „Der Zauberlehr­ling“, wie dieser wohl die Geister des Hexenmeist­ers für sich arbeiten lassen kann, aber sie sich seiner Kontrolle entziehen. Dem zurückkomm­enden Meister gesteht er kleinlaut und verzweifel­t: „. . . die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los.“

Aber im realen Leben wird es keine „hohen Mächte“und keinen „Meister“geben, die den „Zauberlehr­ling“vor dem selbst verschulde­ten Untergang retten. Hildegard Matt

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