Schülerinnen designen für Edelboutique
Welche Vorstellungen haben 16-Jährige von Cocktailkleidern? Das wollte Marianne Köhler von den Halleiner Modeschülern wissen.
SALZBURG-STADT, HALLEIN. Der Film „Frühstück bei Tiffany“machte Anfang der 1960er-Jahre das „Kleine Schwarze“weltberühmt und seine Trägerin Audrey Hepburn zur Stilikone.
Der Film diente dem zweiten Jahrgang der Modeschule Hallein (13 Schülerinnen und ein Schüler) als Inspiration für ihr Jahresprojekt. Marianne Köhler, Inhaberin der Boutique „diva by makole“in der Stadt Salzburg, beauftragte die Schüler, Cocktailkleider für ihre Kundinnen zu designen.
Die Idee dafür hatte Store-Managerin Katrin Koller: „Meine Tochter hat mich auf die Modeschule Hallein aufmerksam gemacht und da habe ich gesehen, dass die Schüler regelmäßig Projekte machen.“Das sei für das 10jährige Jubiläum von „diva by makole“wie gerufen gekommen.
Am Dienstag präsentierten die Jungdesigner jeweils drei ihrer Entwürfe in der Boutique. Ausgewählte Kundinnen konnten über ihre Favoriten abstimmen.
Für die Schülerinnen sei das Projekt durchaus eine Herausforderung gewesen, erklärt Modefachvorstand Michael Sellinger: „Das Geschäft ist natürlich höherpreisig und führt exklusive Marken. Die Schülerinnen können selbst nicht zu diesen Preisen einkaufen. Die erste Hürde war es für sie deshalb, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erkennen: Wer kommt in diese Boutique? Was kaufen die Kunden ein?“
Von den drei Entwürfen sollte einer die jüngere Generation und einer ein „reiferes Publikum“ansprechen. „Auch bei Material und Farben haben wir Vorgaben gemacht“, sagt Koller.
Schülerin Charlie Aspetsberger holte sich Tipps bei ihrer Familie: „Ich habe meine Mutter und Großmutter befragt. Meine Großmutter war früher selbst Modedesignerin und hat mich darauf aufmerksam gemacht, wo Problemzonen sein können.“Bei ihren Entwürfen habe sie daher lange Ärmel oder Rocklängen bis zum Knie gewählt.
Die Schüler nähen den jeweils beliebtesten Entwurf auf ihre eigenen Maße und zeigen ihn bis Dezember bei einer Modenschau. Auch dort dürfen wieder die Kunden abstimmen: „Die Gewinnerin darf uns zu einer Orderreise nach Mailand oder Paris begleiten“, stellt Köhler in Aussicht.
„Das Einstellen auf die Zielgruppe war für die Schüler die erste Hürde.“Michael Sellinger, Modeschule