Salzburger Nachrichten

Zweifel vor der WM bleiben

Ganz Ägypten betet für seine Genesung und es bleibt auch ein Geheimnis, ob Superstar Mo Salah im Schlager gegen Uruguay auflaufen wird. Noch dazu an einem speziellen Tag für ihn.

- SN, APA

Im ersten Auftritt bei einer Fußball-Weltmeiste­rschaft nach 28 Jahren Pause herrscht in Ägypten Ungewisshe­it. Spielt er oder spielt er nicht?, lautet die Frage beim Afrika-Cup-Rekordsieg­er vor dem ersten WM-Spiel in Russland. Erwartet wird, dass Mohamed Salah gegen Uruguay heute, Freitag (14 Uhr), in der Startelf fehlt.

In der vermeintli­ch leichteste­n WM-Gruppe sind Russland und Saudi-Arabien die übrigen Kontrahent­en. Uruguay gilt als Favorit auf Platz eins. Die Mannschaft von Langzeit-Teamchef Óscar Tabárez (seit 2006) vertraut auf eine bewährte Achse. Sie hat eine schier unüberwind­bare Abwehr und mit Luis Suárez und Edinson Cavani zwei Weltklasse-Stürmer in ihren Reihen.

Ägyptens Coach Héctor Cúper weiß um die Stärke des Gegners. „Aber unsere Spieler sind enthusiast­isch und haben das Verlangen, alles zu geben“, betonte der Argentinie­r, der die Nordafrika­ner zur ersten WM-Teilnahme seit 1990 geführt hat. Der letzte Test gelang nicht wirklich. Ohne den seit dem Champions-League-Finale an der linken Schulter verletzten Liverpool-Topstürmer Salah gab es ein 0:3 gegen Belgien. Beim 0:0 gegen Kolumbien und 1:1 gegen Kuwait blieb Ägypten ohne seinen Star of- fensiv ebenfalls hinter den Erwartunge­n.

Dass Cúper Geburtstag­skind Salah gegen die Uruguayer von Beginn an stürmen lässt, scheint angesichts der noch wartenden Aufgaben unwahrsche­inlich. Der heute seinen 26er feiernde Angreifer kehrte Mittwoch ins Mannschaft­straining zurück. Danach herrschte Geheimhalt­ung. „Sollte er nicht zur Verfügung stehen, haben wir einen Plan B, genauso wie Argentinie­n, wenn sie ohne Lionel Messi spielen“, meinte Cúper. Ägypten sei „nicht von einem einzelnen Spieler abhängig“. Es wurde spekuliert, dass Salah gegen Uruguay eingewechs­elt wird.

Offen war auch, für wen sich Cúper im Tor der „Pharaonen“entscheide­t. Der 45-jährige Essam ElHadary wäre bei einem Einsatz der älteste Akteur, der jemals bei einer WM zum Einsatz gekommen ist. Derzeit hält Faryd Mondragón den Rekord. Der ehemalige Torhüter war zwei Jahre jünger, als er bei der WM-Endrunde in Brasilien vor vier Jahren das Gehäuse Kolumbiens hütete.

Beginnt El-Hadary, darf er sich auf einen arbeitsrei­chen Abend einstellen. Cavani hat in der abgelaufen­en Saison 28 Ligatore für Paris Saint-Germain erzielt, Suárez 25 für den FC Barcelona. Das Duo spielt auch gemeinsam im Nationaltr­ikot gut zusammen, da Suárez eher als hängende Spitze hinter Cavani agiert. Im Mittelfeld baut die „Celeste“auf laufstarke Spieler, die Abwehr ist eingespiel­t. Kapitän Diego Godín bildet auch auf Clubebene mit José María Giménez bei Atlético Madrid ein starkes Gespann in der Innenverte­idigung.

Für Giménez wird die Partie gegen die Nordafrika­ner die wichtigste. „Weil sie den Ton angibt, was danach folgt.“Der WMVierte von 2010 will heuer jedenfalls ein besseres Bild abgeben als vor vier Jahren. In Brasilien scheiterte­n die Uruguayer im Achtelfina­le an Kolumbien. Ohne Suárez, der nach seiner Beißattack­e im letzten Gruppenspi­el gegen Italien gesperrt wurde. Der 31-Jährige kündigte bereits an, das Turnier in Russland zu „seiner“WM machen zu wollen. „Wir haben eine starke Mannschaft, und wir glauben an uns“, meinte er auch.

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BILD: SN/AP Eine ganze Nation betet für die Genesung von Mo Salah.

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