Feuergefecht war nicht zu verhindern
UNO-Soldaten müssen in einem gefährlichen Umfeld ihren Auftrag erfüllen, in dem häufig das Kriegsrecht herrscht, ohne selbst kämpfen zu dürfen. Die Initiative haben die Konfliktparteien, Blauhelme können nur im Rahmen ihres UNO-Mandats handeln.
Ein Rollenkonflikt ist bei fast allen Friedensmissionen vorhanden: Soldaten werden grundsätzlich für den Kampf trainiert, für die Blauhelme gibt es aber keine Gegner, die man besiegen soll.
Tragische Vorfälle wie am Golan kommen bei Friedenseinsätzen gelegentlich vor, Hinterhalte sind eine typische Aktionsart in einem Bürgerkrieg. UNO-Soldaten müssen oft Zeuge von Feuergefechten sein, ohne eingreifen zu können oder zu dürfen, und vor allem sollen sie unparteiisch agieren. Es gehört nicht zu den Aufgaben der Blauhelme, Kombattanten einer Konflikt- partei zu schützen. Die österreichischen UNO-Soldaten hatten zwei Möglichkeiten: entweder die Geheimpolizisten über den Hinterhalt zu informieren und die Tötung der Oppositionellen zu riskieren oder mandatskonform sich nicht einzumischen und die Tötung der Geheimpolizisten zu ermöglichen. Kriege und auch Bürgerkriege haben eigene Gesetze, die im Völkerrecht niedergeschrieben sind und mit den Vorstellungen einer Zivilgesellschaft nicht immer übereinstimmen. So dürfen Soldaten, Aufständische usw. rechtmäßig kriegerische Handlungen vornehmen und können dafür nicht vor Gericht gestellt werden. Kurt Gärtner,