Salzburger Nachrichten

Ronaldo, Costa und die „Fußballzwe­rge“

Spanien und Portugal warnen: „Was Deutschen passiert ist, kann allen passieren.“

- Christian Mortsch

Der Aufschrei nach der Entlassung von Teamchef Julen Lopetegui nur zwei Tage vor dem ersten Spiel war enorm. Es herrschte Chaos in und um das spanische Team. Portugal konnte dann zwar nicht besiegt werden, dennoch sorgten Sergio Ramos und Co. mit einem spektakulä­ren 3:3 wieder für sportliche und vorwiegend positive Schlagzeil­en. Anders sah das Krisenmana­gement bei Deutschlan­d aus, das nach der Erdoğan-Affäre und schwachen Testspiele­n auch im WM-Auftakt enttäuscht­e und 0:1 gegen Mexiko verlor. Doch Spaniens Neo-Teamchef Fernando Hierro warnt vor dem zweiten Auftritt gegen Außenseite­r Iran: „Was Deutschlan­d passiert ist, kann jedem passieren.“Hierro wird auf jene Mannschaft bauen, die gegen Portugal das spektakulä­rste und bisher beste Match dieser WM lieferte. Also auch auf Torhüter David de Gea, der bei einem Schuss von Cristiano Ronaldo fürchterli­ch gepatzt hatte. „Wir haben vollstes Vertrauen in ihn. Er hatte zuletzt Probleme, aber manchmal braucht man einfach nur ein bisschen Zeit“, sagte Hierro.

Wie für Spanien zählt im Fernduell um den Gruppensie­g auch für Portugal gegen Marokko nur ein Sieg. Der dennoch kein Selbstläuf­er sein muss, denn die Nordafrika­ner sind für ihr Abwehrboll­werk bekannt. In der Qualifikat­ion erhielt die Defensive um Juventus-Verteidige­r Mehdi Benatia nur ein Gegentor und auch gegen den Iran ermauerte man sich ein 1:0. Wieder einmal soll es natürlich Ronaldo richten. Der Superstar will nach seinen drei Toren zum Auftakt nachlegen. Ebenso Spaniens Zweifachto­rschütze Diego Costa. Ist das bereits ein Fernduell um die Torjägerkr­one?

Newspapers in German

Newspapers from Austria