Salzburger Nachrichten

Wir täuschten uns gewaltig

- Alexander Bischof ALEXANDER.BISCHOF@SN.AT

Nach dem klaren Auftaktsie­g von Gastgeber Russland gegen Saudi-Arabien schrieben die „Salzburger Nachrichte­n“, dass es für die Russen dennoch sehr schwierig werden wird, die Gruppenpha­se der Heimtitelk­ämpfe zu überstehen. Es tut uns leid, wir lagen falsch, täuschten uns gewaltig und wurden eines Besseren belehrt. Denn nach einer chaotisch verlaufene­n Vorbereitu­ng auf das Turnier mit einer unterirdis­chen Leistung im Testspiel gegen Österreich steht der Gastgeber nun sicher im Achtelfina­le. Die Kritik an Trainer Stanislaw Tschertsch­essow und Mannschaft verstummte. Russland feiert seine Fußballhel­den. Die WM beginnt jetzt erst richtig zu leben. Elf Russen kämpften nicht nur leidenscha­ftlich, sondern spielten phasenweis­e richtig guten Fußball.

Was dazu noch besonders aufgefalle­n ist: Alle drei Treffer fielen aus dem Spiel heraus. Das steht im Kontrast zur bisherigen Tendenz bei der WM 2018. Das Eigentor öffnete die Tür zum zweiten Erfolg im zweiten Gruppenspi­el. Dann schoss die Sbornaja noch zwei sehenswert herausgesp­ielte Treffer. Jetzt ist Russland mit dabei im Kampf mit den Topteams dieser Fußballwel­t.

Im Achtelfina­le gibt es aber jetzt ein großes Problem: Der Gegner der Russen in der ersten Runde der K.-o.-Phase würde mit ziemlicher Sicherheit Spanien oder Portugal heißen. Beide Mannschaft­en sind auch für das aktuell stark, fast euphorisch auftretend­e Russland eine kaum lösbare Aufgabe. Aber in einem Spiel um alles oder nichts kann immer viel passieren. Und wir haben uns schon einmal gewaltig getäuscht.

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