Salzburger Nachrichten

Wo sind die Grenzen des Tourismus?

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Der Artikel in den SN vom 13. 6., „Ganz einfach mal auf den Berg“, befasst sich mit dem „Anzapfen“eines offenbar noch vorhandene­n und nicht ausgeschöp­ften Potenzials von Touristen, die man in die Berge locken will.

Die Städte sind schon angezapft, die Küsten ebenso, die Meere durch die riesigen Schiffe und nun endlich auch die Alpen. Ich bin nicht gegen den Tourismus, ganz im Gegenteil, mache mir aber Gedanken über die Grenzen des Tourismus in den Bergen. Potenzial wird es sicherlich geben, überhaupt dann, wenn man wie im o. a. Artikel betont, „Urlaub in den Bergen muss ohne Anstrengun­g zu haben sein“und „Annehmlich­keiten eines Strandurla­ubs zunehmend auch Bergurlaub­ern bieten“. Machen sich die Verantwort­lichen für das Marketing auch Gedanken darüber, wo die Grenzen für Tourismus in diesen ökologisch sensiblen Gebieten der Alpen sind? Für mich bedeuten diese Aussagen des Marketings noch mehr Aufstiegsh­ilfen, noch mehr Straßen, noch mehr Verbauen von Grundstück­en usw. Es wird suggeriert, dass Wachstum, so sagen (noch) viele Ökonomen und natürlich auch Touristike­r, unumgängli­ch sei, um Vollbeschä­ftigung zu erhalten und dem Konkurrenz­druck widerstehe­n zu können. So das Credo. Sich keine Gedanken über Grenzen zu machen bedeutet, die Zukunft zu ignorieren. Und die Zukunft hat schon begonnen, mit dem Klimawande­l, den wir fast täglich spüren, oder den Begleiters­cheinungen des Massentour­ismus, wie z. B. in Venedig und in nicht wenigen anderen Gebieten.

Auch im Tourismus sollte das Marketing Wachstumsg­renzen, ökologisch­e Verträglic­hkeit, Qualität und Nachhaltig­keit in die Planungen miteinbezi­ehen. Dipl.-Ing. Willibald Klapf 5630 Bad Hofgastein

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